Das sind Erkraths jecke Kinder
Jonas I. und Johanna I. werden Erkraths erstes Kinderprinzenpaar. Seit der Gebietsreform „regierte“ während der tollen Tage nur in Unterbach der Nachwuchs.
Erkrath. Einmal Prinzessin zu sein, davon hat Johanna Classe schon von Klein auf geträumt. Dieser Traum geht für die Neunjährige in der kommenden Karnevalssession endlich in Erfüllung. Ihr zukünftiger Prinz, Jonas Jackisch, sieht seine Rolle pragmatischer: „Ich wurde gefragt und hab ‘ja’ gesagt. Ein Traum war das für mich aber nie“, gibt der Zwölfjährige aus Hilden unumwunden zu. Andrea und Axel Günther, ehemals Begleiter des Haaner Kinderprinzenpaares und künftig in gleicher Funktion für den Erkrather Karnevalsnachwuchs tätig, stellten den Kontakt zwischen Jonas und der Großen Erkrather Karnevalsgesellschaft her.
Dennoch scheint Jonas eine Idealbesetzung als Erkraths erster Kinderprinz: Witzig, cool und schlagfertig meisterte er sein erstes Pressegespräch. Worauf er sich in der Session am meisten freue? „Den Mädchen beim Tanzen zuzusehen.“, verriet er. Ebenso ließ er die Presse wissen, dass er schon mal in einer Schulband gesungen habe und dass er den ersten Auftritten als Prinz zwar entspannt, aber doch mit etwas Kribbeln im Bauch entgegen sehe. Allzuviel wolle er den „Pressefutzis“ aber nicht verraten, das habe er bereits gelernt.
Jonas wohnt in Hilden, hat einen Hasen und einen Hund und besucht die siebte Klasse der Friedrich-Fröbel-Schule in Erkrath. Seine Hobbys sind Fußballspielen und Parkour. Im nächsten Jahr möchte er für den VfB Hilden kicken. Tanzen interessiert ihn auch, insbesondere Hip-Hop. Vielleicht kann ihn da seine künftige Prinzessin auch zu weiteren Tanzschritten animieren und dafür sorgen, dass er während der Session nicht nur den Mädels zusieht: Johanna tanzt nämlich seit vier Jahren bei den Hoppedötzen, der Kindertanzgarde der Großen KG.
In den Reihen der Hoppedötzchen eine Prinzessin zu finden, sei nicht schwierig gewesen, erzählt Udo Wolffram, Präsident und erster Vorsitzender des Karnevalsvereins: „Das hätten wohl alle Hoppedötze gern gemacht. Einen Prinz zu finden, war dagegen nicht so einfach. Wir haben ja keine Jungs dabei und suchen händeringend nach Nachwuchs.“ Daher hatte sich Wolffram an Andrea Günther aus Hilden gewandt. Gerade mal fünf Wochen ist es somit erst her, seit feststeht, wer Erkraths Kindertollitäten sein werden.
Die Idee, ein Kinderprinzenpaar zu stellen, hatte die Große KG bereits 2012 bei der Gründung der Hoppedötze. Die Umsetzung war jedoch nicht so einfach. Den letzten Anstoß habe dann dieses Jahr Franz Caron, Erkraths künftiger „großer“ Karnevalsprinz, gegeben — und nicht zuletzt Erkraths Stadtjubiläum, erzählt Udo Wolffram: Zum 50-Jährigen bringen die beiden Prinzenpaare neuen Schwung in Erkraths Brauchtum.
„Ziel ist es, jetzt jedes Jahr ein Kinderprinzenpaar zu stellen“, so der KG-Präsident: „Wir möchten damit die Jugend an den Karneval heranführen und natürlich auch Mitglieder werben.“ Auf den Verein kommt dadurch aber auch eine Menge zusätzliche Arbeit zu. Bis zur Proklamation von Jonas I. und Johanna II. bei der Ordensvorstellung des Vereins am 19. November ist es nicht mehr lange hin. Johannas Prinzessinenkleid ist — laut einer SMS — gerade während des Pressegesprächs fertig geworden.
Niemand Geringeres als Düsseldorfs Ex-Karnevalsprinzessin Sara Flötmeyer hatte dazu die Nähmaschine surren lassen und ihr Sessionskleid für Johanna umgestylt.
Es ist toll geworden, findet Johanna. Für sie ist es sicherlich mehr als Gold wert, denn Kleid und Krone sind in jedem Prinzessinentraum ganz einfach unverzichtbar — was man merken wird,