Hochdahl Bildungswerk hat auch ein Herz für Musik

Erkrath · Im Winterhalbjahr geht es um Migration, den amerikanischen Traum, hoffnungsvolle Lieder, die Überwindung von Gewalt und Anregungen für gelingendes Leben.

Das Wuppertaler Trio „Schmodders“ singt und spielt für bessere Zeiten, inspiriert von einem Buch.

Foto: Schmodders

(Red/hup) Das Winterhalbjahr des Ökumenischen Bildungswerks Hochdahl (ÖBH) hat schon begonnen. Es sorgt wieder für erhellende Vorträge zu aktuellen Themen, für Gespräche und Diskussionen und auch ein wenig für Unterhaltung. Organisiert wird das Programm, das für jedermann ohne Anmeldung frei zugänglich ist und keinen Eintritt kostet, vom Presbyterium der Evangelischen Kirchengemeinde, dem Pfarrgemeinderat der Katholischen Kirchengemeinde in Hochdahl und dem Bildungswerk der Erzdiözese Köln.

Weil das Gemeindehaus Sandheide aufgegeben wird, ist die Veranstaltungsreihe in das Paul-Schneider-Haus an der Schulstraße 2 in Hochdahl-Millrath umgezogen. Am Donnerstag, 10. Oktober, 19.30 Uhr, wird dort der Theologe und Publizist Stephan Anpalagan zu Gast sein. Sein Thema: Einmal Migrant, immer Migrant – Wie offen ist unsere Gesellschaft? Seine Ausgangsfrage ist, wie deutsch man sein muss, um sich in der hiesigen Gesellschaft angenommen und heimisch fühlen zu können. In seinem jüngsten Buch „Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft“ hat sich Anpalagan, der aus einer tamilischen Einwandererfamilie stammt und in Deutschland aufgewachsen ist, mit persönlichen, teils auch enttäuschende Erfahrungen, auseinandergesetzt.

Auf Einladung des Bildungswerks beschäftigt sich der in Wuppertal lebende evangelische Theologe und Publizist mit der Frage, welche Voraussetzungen auf beiden Seiten gegeben sein müssen, damit Integration gelingen kann. Dabei will er auch zur aktuellen, in Politik und Gesellschaft polarisiert geführten Migrationsdebatte Stellung beziehen, heißt es in der Ankündigung.

Es bleibt aktuell und politisch, wenn Barbara Ortwein am 14. November über „The American Dream – damals und heute – von Astor bis Trump“ spricht. Seit dem 18. Jahrhundert sind Millionen von Deutschen in die USA ausgewandert. Was hat sie dazu bewogen? Wie haben sie die USA mitgeprägt? Familiengeschichten von Johann Jakob Astor bis Donald Trump, der im November wieder US-Präsident werden will, stehen exemplarisch für den „amerikanischen Traum“. Aber auch über die heutigen Lebensumstände der US-Bevölkerung will die Oberstudienrätin und USA-Kannerin Barbara Ortwein berichten.

Nach der Weihnachts- und Neujahrspause steht am 23. Januar 2025 Musikalisches auf dem Programm. Zu Gast ist dann Rudi Rhode mit seiner Band „Schmodders“. Die Wuppertaler Formation bringt Akkordeon, Gitarre und Schlagzeug mit und spielt Musik zwischen Folk, Blues, Rock und Singer-Songwriter. Inspiriert von dem Buch „Im Grunde gut“ sollen die hoffnungsvollen Texte zeigen, dass Menschen die Welt zu einem besseren Ort für alle verändern können.

Wenn es aber hart auf hart kommt, muss man auch mal etwas aushalten können. Das könnte der Abend mit Thomas Söding am 13. Februar nahelegen. Titel: „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann…“ Wie lässt sich Gewalt überwinden? Jesus fordert in der Bergpredigt viel, überfordert er? Zielt er nur auf die ganz persönlichen Einstellungen? Wie ist die „Bergpredigt“ vor dem Hintergrund der aktuellen weltpolitischen Lage zu verstehen? Wie können wir mit Jesu Aufforderung zu Gewaltverzicht und Feindesliebe politisch umgehen, ohne uns an den Opfern von Diktatoren und Kriegstreibern zu versündigen? Das will Thomas Söding, Seniorprofessor für Neues Testament an der Ruhr-Universität Bochum und Vizepräsident des ZdK, erläutern.

Den Schlusspunkt dieses Winterhalbjahrs wird am Frühlingsanfang, 20. März, Sozialpädagogin Andrea Schwarz mit einer „Reise in die Sehnsucht“ setzen. Sie zählt laut Bildungswerk zu den meistgelesenen christlichen Autorinnen der Gegenwart.

Thema beim Erkrather Bildungswerk ist „Die Ich-Bin-Worte Jesu als Wegweiser ins Leben“. Hintegrund: Im Johannesevangelium gibt es Aussagen, die Christus über sich selbst macht, die sieben „Ich-bin-Worte“. In ihnen ist aber zugleich eine Reisebeschreibung zu gelingendem Leben verborgen, meint Andrea Schwarz: Wenn man sich mit ihnen auf den Weg mache, könnten sich Anregungen für die eigene Lebensgestaltung aus dem Glauben heraus ergeben.

(RP/hup)