Erkratherinnen singen beim „Festival der Welt“ Erkrather Frauen singen in Düsseldorf
Erkrath · Für eine Klanginstallation des australischen Komponisten Byron Scullin wurde ein Frauenchor gesucht – und in Erkrath gefunden. Ein Ritterschlag. Der Chor um Vorsitzende Monika Krüger ist nun beim „Theater der Welt“ zu hören.
Es ist wahrlich nicht alltäglich, wo der Frauenchor Erkrath momentan zu hören ist. Denn wie ein Klangsegen fallen die Stimmen der Mitglieder vom Himmel herab, und zwar täglich so gegen 17.30 Uhr in der Düsseldorfer Innenstadt aus Anlass des Festivals „Theater der Welt“. Noch bis zum 4. Juli findet das renommierte Treffen in der Landeshauptstadt statt und leistet damit seinen Beitrag zur Wiederbelebung von Kunst und Kultur.
Programmdirektor Stefan Schmidtke hatte für eine Klanginstallation des australischen Komponisten Byron Scullin einen kleinen Frauenchor gesucht und war bei seiner Recherche in Erkrath fündig geworden.
Gesucht waren 15 Sängerinnen, die dann im März 2020 im Beisein des Komponisten gregorianische Gesänge von Hildegard von Bingen aufgenommen hatten. Diese sphärischen Klänge, benannt als „Siren-Song“, begleiten jetzt das Festival rund um den Gustaf-Gründgens- Platz. Die ersten Klänge gelangen am Freitag noch nicht überall, die auf den Dächern der Innenstadt montierten Lautsprecher funktionierten nur teilweise, aber nach dem verpatzten Start läuft inzwischen alles reibungslos.
Die Zusammenarbeit ist eine schöne Auszeichnung für den Frauenchor, der 1997 gegründet wurde und im kommenden Jahr sein 25. Jubiläum begehen wird. Monika Krüger ist eigentlich seit Beginn die Vorsitzende. Mittlerweile ist der Chor auf stattliche 50 Sängerinnen angewachsen und die agile Vorsitzende betonte besonders die Flexibilität ihres Chores. Denn werden wie jetzt bei diesem Projekt nur 15 Sängerinnen gesucht, dann tritt der sogenannte Reisechor in Aktion. Hierbei handelt es sich um ein „klangfestes Ensemble, das stets einsetzbar ist“, wie die Vorsitzende betont.
Normalerweise veranstaltet der Frauenchor im Jahr zwei Konzerte – eines im Frühjahr und eines am 3. Advent. 2020 fielen sie aus, ebenso wie die geplante Reise in die Partnerstadt Cergy Pontoise, die im kommenden Jahr nachgeholt werden soll. Überhaupt scheint das Reisen eine besondere Attraktion im Programm des Chores zu sein. In den knapp 25 Jahren haben die Damen vier Weltreisen unternommen, die sie unter anderem 2006 nach Brasilien führten, wo sie als „Coral Renana“ herzlich willkommen waren.
Das breit gefächerte Programm, das von Chorleiterin Elisabeth Fleger aus dem geistlichen und weltlichen Bereich einstudiert wird, ist ein Teil der großartigen Beweglichkeit des Chores und erlaubt die Mitwirkung bei Opernaufführungen oder eben Events wie der Klanginstallation beim Theaterfestival.
Wie Monika Krüger als Vorsitzende ist Elisabeth Fleger seit Beginn als Chorleiterin dabei und ihrer steten Aufbauarbeit mit Stimmbildung und Sonderproben an Chorwochenenden ist der Erfolg des Chores zu verdanken. Ein besseres Duo kann es kaum geben – Vorsitzende und Chorleiterin ist es offensichtlich eine Herzensangelegenheit, das Beste für den Frauenchor zu geben.