Neuenhausplatz Unterfeldhauser Markt steht auf der Kippe

Erkrath · Es waren zuletzt nur noch drei Marktstände, aber die werden auch gebraucht, sagten Unterfeldhauser Bürger. Käme die Schließung, sei ihr Stadtteil benachteiligt.

 Der Wochenmarkt bringt frisches Gemüse vom Land in die Stadt.

Der Wochenmarkt bringt frisches Gemüse vom Land in die Stadt.

Foto: dpa/Holger Hollemann

(tpp/hup) Der Unterfeldhauser Wochenmarkt am Neuenhausplatz steht auf der Kippe. Es wären zu wenige Stände übrig, um weiterhin formell als „Markt“ zu gelten, meint die Stadverwaltung. Wie Beigeordneter Fabian Schmidt im Ausschuss für Wirtschaftsförderung mitteilte, müsste die Stadt den verbliebenen Beschickern eine Sondergenehmigung erteilen, dies erfolge im Rahmen des laufenden Verwaltungsgeschäfts. Doch die Politik wurde hellhörig.

„Bei uns sind die Gerüchte so angekommen, dass da ab August gar nichts mehr stattfindet“, sagte Peter Knitsch (Bündnis 90/Die Grünen). Es wäre sehr problematisch, wenn ein ganzer Stadtteil ohne Wochenmarkt dastehe. „Der Markt in Unterfeldhaus war eh schon klein und notleidend“, so Knitsch, „meiner Meinung nach ist das kein laufendes Geschäft der Verwaltung“. Das Thema stand nicht auf der Tagesordnung, sondern wurde nur informell unter dem Punkt „Mitteilungen der Verwaltung“ angesprochen. Wie es letztendlich in Unterfeldhaus weitergehen wird, steht noch nicht fest.

Die Bürger haben jedenfalls ein Interesse daran, dass die verbliebenen, liebgewordenen Stände – ein Bäcker, ein Ost- und Gemüsestand, ein Bekleidungshändler – bleiben, auch wenn in der Nähe ein großer und gut sortierter Supermarkt ist. „Der Supermarkt hat gute Waren, aber die Markthändler auch. Und da ist auch immer etwas los. Aus meiner Sicht gibt es keinen Grund für eine Wochenmarkt-Schließung“, sagt beispielsweise Wolfgang Haase vom Bürgerverein „Unterfeldhaus aktiv“. Die Beschicker hätten einen Schlüssel für die Technik und säuberten ihren Platz selbst. „Die Stadt hat doch keine Arbeit mit diesem Markt, sie muss nur das Geld eintreiben“, sagt Haase.

Auch Heinz-Peter Wohlmann ärgert sich über die drohende Schließung: „Geht man so mit den Bürgern um, in dem dies alles heimlich geschieht und die Bürger dann vor vollendete Tatsachen gestellt werden?“ Denn weder Marktbeschicker noch Bürger sind bisher über die Pläne der Stadt informiert worden, heißt es. Selbst Wirtschaftsförderung und Ordnungsamt sollen nicht eingeweiht worden und von dem Vorstoß überrascht gewesen sein.

Auf Anfrage hieß es aus dem Rathaus, der Unterfeldhauser Wochenmarkt entspeche aufgrund seiner Größe nicht mehr den Anforderungen der Gewerbeordnung. Es sei in den vergangenen Monaten nicht gelungen, neue Interessenten für den Handel zu gewinnen.

Die Stadtverwaltung wolle den Markt daher „als gewerberechtlich festgesetzte Veranstaltung“ Ende August beenden. Den verbliebenen Händlern soll „ein Angebot gemacht werden, wie der regelmäßige Verkauf am Mittwoch in einer anderen Form fortgesetzt werden kann“. Die Grundversorgung sei durch den stationären Handel am Neuenhausplatz gewährleistet.