NRW Grüne sind für städtische Förderung von Lastenrädern
Erkrath · Einige Kommunen unterstützen bereits die Anschaffung der klimafreundlichen Transportmittel mit teils bis zu 50 Prozent der Anschaffungskosten. Auch Erkrath soll ein Förderprogramm auflegen, fordern die Grünen.
(hup) In der Nachbarstadt Düsseldorf hat die Ankündigung der städtischen Förderung von Lastenrädern eine riesige Nachfrage ausgelöst. Am 1. Juni um Mitternacht war die Antragstellung freigeschaltet worden. In kurzer Zeit gingen rund 850 E-Mails ein, so dass der Server kurz überlastet war. Zuvor hatte der Stadtrat mit breiter Mehrheit beschlossen, die Anschaffung mit bis zu 2500 beziehungsweise 3000 Euro (für Gespanne) zu fördern.
Durch das Förderprogramm sollen in der Stadt ansässige kleine Unternehmen bis zu einer Betriebsgröße von neun Mitarbeitern, Vereine und Privatleute angesprochen werden, die nach den Richtlinien von Bund und Land nicht förderfähig sind. Der Zuschuss kann bis zu 50 Prozent der Anschaffungskosten betragen. Das Fördervolumen war zunächst auf eine Million Euro pro Jahr gedeckelt, der Stadtrat hat es aber der großen Nachfrage wegen mittlerweile mit Geld aus dem Budget für Klimaschutz verdoppelt. Alles in allem auch eine Option für Erkrath?
Wenn es nach den Grünen geht ja. Sie haben beantragt, dass Erkrath ähnlich wie bereits zahlreiche andere Kommunen ein Förderprogramm zur Anschaffung von Lastenrädern sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen, Vereine un dähnliche Einrichtungen auflegt. Gefördert werden sollen Lastenräder, Lasten-Pedelecs und Gespanne – nach dem Vorbild in anderen Städten mit 35 und 50 Prozent der Anschaffungskosten. Die Verwaltung soll dazu eine Richtlinie erarbeiten und dem Rat zur Beschlussfassung vorzulegen.
Die Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf den Radverkehr fördere den Umwelt- und Klimaschutz und sei deshalb ein Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt, unterstreichen die Grünen. Neben einer forcierten Umsetzung des Radverkehrskonzepts fördere die Anschaffung von Lastenrädern, mit denen sich (alternativ zum Pkw) kleinere Transporte von Waren und Materialien, Einkäufe, Wege mit kleinen Kindern erledigen ließen, dieses Ziel.
Was viele Bürger noch vom Umstieg aufs Lastenrad abhalte, seien die relativ hohen Anschaffungskosten von etwa 2000 bis 7000 Euro. Vor allem Lastenräder mit Elektroantrieb, die der topografischen Verhältnisse in Erkrath wegen bevorzugt würden, bewegten sich im oberen Drittel der Anschaffungskosten. „Durch einen Zuschuss werden mehr Erkrather, Handwerksbetriebe, Unternehmen der Gastronomie mit Auslieferungsservice, Vereine, Initiativen und so weiter motiviert, diese umweltfreundliche Alternative zu nutzen“, sagen Monika Neumetzler und Peter Knitsch von den Grünen.Die Stadt hat sich der Sache angenommen, meldet aber noch Informationsbedarf an. Es sei vorgesehen, mit den Kommunen in der Region, die ein solches Förderprogramm bereits gestartet haben, Kontakt aufzunehmen, um die für Erkrath hilfreichen Erfahrungen bei der Umsetzung mit in die Überlegungen einfließen zu lassen, heißt es aus dem Rathaus.
Anklopfen könnte die Verwaltung zum Beispiel auch in Ratingen. Dort bietet der Verein „Ratingen.nachhaltig“ mit Unterstützung der Stadtverwaltung seit Mai dieses Jahres einen kostenlosen Verleih von zwei E-Lastenrädern an, um den Bürgern Lust darauf zu machen.