Ausstellung bis 16. August Etwas andere Urlaubsbilder zum Staunen

Erkrath · Unter dem Titel „Der zweite Blick“ stellt Fotografin Daniela Günzel derzeit in der Kreissparkasse aus.

 Architektin Daniela Günzel mit ihren Foto-Arbeiten in den Räumen der Kreissparkasse.

Architektin Daniela Günzel mit ihren Foto-Arbeiten in den Räumen der Kreissparkasse.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Daniela Günzel zeigt derzeit in den Räumen der Erkrather Filiale der Kreissparkasse Düsseldorf an der Bahnstraße ihre Ausstellung „Der zweite Blick“. Zu sehen sind großformatige Fotocollagen, die mit ungewöhnlichen Perspektiven und Details faszinieren. Diese Schau spricht nicht nur Liebhaber der Fotografie an, sondern auch all jene, die sich für kreative urbane Szenerien begeistern.

Daniela Günzel lebt in Erkrath und ist im Hauptberuf Architektin. Ihre außergewöhnlichen, teilweise irritierenden Fotomontagen hat sie per analoger Mehrfachbelichtung erstellt. Bei dieser Technik wird ein Foto auf das vorherige belichtet. So lassen sich mehrere Realitätsebenen in einem Bild festhalten. Was auf den ersten Blick wie arrangiert erscheinen mag, ist ein gewollt zufälliges Spiel mit Perspektiven und Strukturen. Günzels Arbeiten zeigen urbane Orte und Gebäude aus aller Welt – Motive, die sie bei privaten Reisen in die Metropolen Oslo, Istanbul, Zadar und Agadir entdeckt hat. „Ich spiele bei der Belichtung oft mit dem Quäntchen Licht weniger, um neue und spannende Bildwelten zu schaffen“, sagte sie. Es sind keine gewöhnlichen Fotografien, sondern visuelle Geschichten, die den Betrachter einladen, mit dem zweiten Blick genauer hinzusehen.

Für Daniela Günzel liegt der besondere Reiz dieser Technik in ihrer Unvorhersehbarkeit. Günzel arbeitet mit einer alten, analogen Spiegelreflexkamera und überlässt viel dem Zufall, wenn sie die Aufnahmen in der Kamera zurückspult und neue Motive aufnimmt. Dies führt zu Ergebnissen, die auch für Günzel immer wieder neue Überraschungen bereit halten. Durch ein altes Fotobuch wurde sie auf den schottischen Fotografen Thomas Keith aufmerksam, der als Pionier der Mehrfachbelichtung gilt. Sein Werk „Edinburgh“, in dem er Gebäude übereinander belichtete, inspirierte sie, selbst mit dieser Technik zu experimentieren.

Die Erkrather Ausstellung zeigt, wie die Fotografin mit Licht und Schatten spielt. Besonders ihre Schwarz-Weiß-Fotografien, etwa aus Oslo und Zadar, zeigen klare Strukturen und subtile Dramatik, die sie gezielt durch Licht erzeugt oder reduziert. Die mit Farbfilm entstandenen Werke wie die Reihen „Agadir“ und „Istanbul“ lassen die Objekte aufleuchten. Kühle, schmucklose Fassaden, morbide Gebäude und belebte Häuser, aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen, lassen das Auge des Betrachters vertikal und horizontal wandern und immer wieder Neues aus allen Blickwinkeln entdecken.

Für die Serie „Zadar“ überlagerte die Fotografin die Schwarz-Weiß-Negative digital mit einem Negativ-Scanner und experimentierte mit verschiedenen Kombinationen, um neue Arbeiten zu schaffen, die analoge Fotografie und moderne Technik vereinen.

Daniela Günzel, 1984 in Düsseldorf geboren, arbeitet als Sachbearbeiterin für Neubauten bei der Stadt Erkrath und engagiert sich als Vorstandsmitglied im Bürgerverein Hochdahl. Nach einem Architekturstudium und einer Fotografieausbildung entdeckte sie die analoge Fotografie für sich und verbindet heute technisches Können mit künstlerischen Ambitionen. Ihre Arbeiten zeigte sie bereits in der Erkrather Stadthalle, der Bücherei Hochdahl sowie bei der Erk@Art. Weitere Projekte mit lokalen Motiven sind bereits fest eingeplant.

Wer erleben möchte, wie aus gewöhnlichen Orten magische Bildwelten werden, kann noch bis zum 16. August die Fotomontagen von Daniela Günzel in der Kreissparkassen-Filiale anschauen. Weitere Informationen gibt es auch online.