(hup) Einige Städte haben in den vergangenen Jahren Fahrradspuren auf Hauptstraßen anlegen lassen oder gleich eine Fahrradstraße eingerichtet. Die Stadt Erkrath will es damit jetzt erst einmal testweise versuchen. Ab kommenden Montag, 5. August, beginnen die Arbeiten zur Einrichtung der neuen Fahrradstraße am Millrather Weg im Bereich zwischen Matthias-Claudius-Straße und Niermannsweg in Unterfeldhaus.

Die Maßnahme umfasst neben dem Aufbringen von Hinweismarkierungen am Beginn und Ende der Straße auch die Ausweisung von Parkflächen sowie den Aufbau der notwendigen Beschilderung, informiert die Stadt. Ergänzend werden die Vorfahrtsregelungen an den Einmündungen Kampsweg sowie Matthias-Claudius-Straße angepasst und in regelmäßigen Abständen Fahrradpiktogramme sowie rote Begleitlinien auf der Fahrbahn aufgebracht.

Um die Arbeiten durchführen zu können, müssen abschnittsweise temporäre Halteverbote eingerichtet werden. Die Einrichtung der ersten Fahrradstraße in Erkrath soll Mitte August abgeschlossen sein. Radverkehr sowie E-Scooter haben in diesem Teilstück dann Vorrang vor anderen Verkehrsteilnehmenden. Pkw und Motorräder dürfen die Fahrradstraße auch weiterhin befahren, lediglich der Lkw-Verkehr ist nur noch für Anlieger zugelassen. Die bereits gültige Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h bleibt bestehen. Zusätzlich gilt, dass motorisierte Verkehrsteilnehmende ihre Geschwindigkeit bei Bedarf verringern müssen, um eine Gefährdung oder Behinderung des Radverkehrs zu vermeiden. Das Nebeneinanderfahren von Fahrrädern ist ausdrücklich erlaubt. Zudem darf in der Fahrradstraße am Millrather Weg künftig nur noch in den neu gekennzeichneten Flächen geparkt werden. Ein kurzes Halten zum Be- und Entladen ist weiterhin auch außerhalb der markierten Flächen erlaubt. Die Stadt führt im Rahmen der zweijährigen Testphase Untersuchungen zum Verkehrsaufkommen in der neuen Fahrradstraße durch und nimmt gegebenenfalls weitere Anpassungen vor, heißt es in einer Mitteilung.

Der Radlerclub ACFC bewertet Fahrradstraßen als komfortabel und sicher für geübte und ungeübte Radler. Fahrradstraßen wären ein wichtiges Element im Baukasten für jede Kommune, die schnell und kostengünstig ein attraktives Radverkehrsnetz aufbauen wolle. Die Verkehrswende habe viele kleine Bausteine und die Fahrradstraße sei einer davon. Der Erfolg einer Fahrradstraße hänge jedoch wesentlich von der Qualität ihrer Umsetzung ab. Fahrradstraßen, die (wie in Erkrath) nach wie vor für den motorisierten Verkehr freigegeben sind, widersprächen dem Konzept, insbesondere in Sachen Unfallvermeidung, so die Einschätzung des ADFC.