Erkrath Diebesbande verübt elf Einbrüche

Erkrath/Wuppertal. · 34-jähriger wegen Wohnungseinbruchsdiebstahls und schweren Bandendiebstahls angeklagt. In Erkrath wurde er auf frischer Tat ertappt und festgenommen.

Polizeifahrzeug vor dem Landgericht in Wuppertal.

Foto: dpa/Jan-Philipp Strobel

Eine ganze Palette an Vorwürfen spricht gegen den Angeklagten: Wegen Wohnungseinbruchsdiebstahls und schweren Bandendiebstahls hat sich ein 34-Jähriger vor dem Wuppertaler Landgericht zu verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Serben die Beteiligung an elf Wohnungseinbrüchen vor – auch in Erkrath und ­Heiligenhaus.

Im Februar 2014 soll der Angeklagte nach Wuppertal gereist sein, um von dort aus mit Mittätern zu Diebestouren aufzubrechen. Gewohnt habe man anfangs in einem Hotel und später bei einem Bekannten. Getroffen habe man sich in einer Bar – er selbst habe nie genau gewusst, wohin man von dort aus gefahren sei.

Angeklagt sind elf Einbrüche in Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften, zuvor sollen die Täter die Immobilien ausgekundschaftet haben. In Erkrath sollen die Diebe durch ein Toilettenfenster in ein Reihenhaus im Willbecker Busch eingedrungen sein, um dort Uhren und Schmuck zu stehlen. Das Diebesgut im Wert von 1230 Euro sei später sichergestellt wurden.

Die Täter wurden in Erkrath
auf frischer Tat gefasst

Begonnen hatte die Diebestour am 6. März 2014 in Essen, wo Mitglieder der Bande in zwei Doppelhaushälften eingestiegen sein sollen. Noch am gleichen Tag sollen sie in der Losenburger Straße in Heiligenhaus ein Fenster eingeschlagen und mehrere Räume durchwühlt haben, um das Haus schließlich mit Uhren im Wert von 385 Euro wieder zu verlassen, so heißt es in der Anklage. Weiter ging es mit Einbrüchen in Datteln, Castrop-Rauxel und Oberhausen – in Erkrath hatte man die Täter offenbar auf frischer Tat ertappt bei dem Versuch, in ein weiteres Haus einzudringen. Der Angeklagte selbst will nur bei vier der elf ihm vorgeworfenen Taten dabeigewesen sein. Nur einmal sei er mit im Haus gewesen, da habe man ihm zeigen wollen, wie so etwas gehen würde. Bei drei weiteren Einbrüchen will er im Auto gewartet haben, um die Mittäter nötigenfalls warnen zu können.

Warum er überhaupt nach Deutschland gekommen sei? Dazu ließ der Angeklagte das Gericht wissen, dass er hier eigentlich seine Mutter habe suchen wollen. Von seiner verstorbenen Großmutter will er noch vor deren Tod erfahren haben, dass die Frau, die er bislang für seine Mutter gehalten habe, nicht seine leibliche Mutter gewesen sei. In Italien lebend, will er von dort aus eine Facebook-Suche gestartet haben, woraufhin sich jemand aus Belgien gemeldet haben soll, der vom Tod der Mutter berichtet habe. Dann wiederum habe sich der Mann seiner Cousine aus Serbien eingeschaltet – ihm sei berichtet worden, dass die Mutter des Angeklagten in Deutschland in einem großen Krankenhaus liegen würde. Wo genau? Das will der Angeklagte nicht gewusst haben, um dennoch mit dem Cousin nach Wuppertal aufzubrechen. Auf Diebestour sei er nur gegangen, weil er kein Geld gehabt habe.

So ganz zu glauben schien der Richter dem Angeklagten dessen Geschichte nicht – am Ende waren es doch viele Details, die keinen Sinn zu ergeben scheinen.

Möglicherweise lässt sich einiges in der Beweisaufnahme klären. Der Prozess vor dem Wuppertaler Landgericht wird mit acht weiteren Verhandlungstagen fortgesetzt.