Bildung in Erkrath Erinnerung an einen bedeutenden Zeitzeugen

Erkrath/Jerusalem · (Red/hup) „Hitlerjunge Salomon“ heißt das Buch über seine Lebensgeschichte. Gemeint ist der Holocaust-Überlebende Sally Perel, der Anfang Februar mit 97 Jahren gestorben ist. 2007 war er auch Gast im Gymnasium Hochdahl und hielt dort einen beeindruckenden Vortrag, erinnert sich der damalige Schulleiter Dieter Smolka: „Zeitzeugen sind die besten Lehrmeister der Geschichte.

Sally Perel signierte Bücher für Hochdahler Schüler.

Foto: Janicki

Hört uns noch und fragt uns noch, sagte er in unserer Schule.“

Perel entkam dem Holocaust
in der Uniform seiner Feinde

Das Buch „Ich war Hitlerjunge Salomon“ und der Film über seine Geschichte sind weltbekannt. Es ist die Geschichte des in Deutschland geborenen Juden, der als Hitlerjunge Salomon in der Hitlerjugend überlebte. Erst nach über 40 Jahren des Schweigens fasste Sally Perel den Beschluss, über die schmerzliche Vergangenheit zu schreiben und zu sprechen. Geboren wurde der jüdische Junge Sally Perel im April 1925 in Peine. Er entkam dem Holocaust in der Uniform seiner Feinde – als Hitlerjunge Jupp Perjell. Nach über 40 Jahren schrieb er seine dramatischen Erinnerungen auf. Die polnische Regisseurin Agnieska Holland machte daraus einen mit dem Golden Globe gekrönten Film. „Die Schüler des Gymnasiums Hochdahl waren aufmerksame und konzentrierte Zuhörer. Sie sahen zunächst den Film und erlebten anschließend den beeindruckenden Zeitzeugen“, erzählt Dieter Smolka. Perels Leitspruch lautete „Ich möchte alle Kinder impfen, gegen die rechtsradikale Gefahr und die Lüge, es hätte kein Auschwitz gegeben. Solange mich meine Schuhe tragen, werde ich darüber berichten.“ Die Schulgemeinschaft dankte Perel für die beeindruckende Geschichtsstunde und betonte, dass Zeitzeugen die historische Wahrheit aus erster Quelle übermitteln und von großer Bedeutung sind. Sally Perel war aktiv in der Friedensbewegung in Israel tätig.

Das Gymnasium Hochdahl hat sich als „Schule für Courage und gegen Rassismus“ verpflichtet – gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Antisemitismus.