Erkrather Jugend mischt sich ein

Der Jugendrat hat den Politiknachwuchs der Parteien zu einer Podiumsdiskussion am 15. September eingeladen. Aktuelle Themen kommen auf den Tisch.

Foto: Ralph Matzerath

Erkrath. Die Sommerferien sind vorbei und damit auch die Sommerpause der Lokalpolitik. Den Auftakt zur neuen Sitzungsperiode machte am Montag der Jugendrat, diesmal im Jugendcafé im Kaiserhof. Das Gremium war fast vollständig anwesend und zeigte sich hochmotiviert. Doch bei der Diskussion über neue Ideen zeigte sich auch, dass der Jugendrat noch auf der Suche nach seiner Position und Rolle in der Erkrather Politik ist.

Bereits vor drei Monaten hatte die Vorsitzende Viktoria Weber eine Mail von Bürgermeister Christoph Schultz erhalten. Darin hatte dieser den Jugendrat gebeten, Ideen zu sammeln, was die Stadt für Jugendliche tun könnte und woran Bedarf oder Interesse bestehe. Eine Antwort sind die Jugendvertreter dem Bürgermeister bis heute schuldig geblieben. Das lag auch daran, dass alle unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was nun eigentlich vom Jugendrat erwartet wird.

Die einen glauben, dass zuerst ein vollständiges Konzept ausgearbeitet werden muss, bevor eine Idee dem Bürgermeister präsentiert werden kann. Andere schlagen vor, die Planung und Durchführung von Angeboten im Jugendbereich doch in die Hände von „Drittanbietern“ zu geben.

All dies verhindert natürlich, dass man konkret wird. Nach längerer Debatte mahnte Jugendreferent Werner Meier, doch zunächst einmal die Frage von Christoph Schultz zu beantworten. „Der Bürgermeister hat offenbar freie Ressourcen und nimmt euch ernst. Dieses Angebot nicht zu nutzen, wäre gelinde gesagt doof“, so Meier. Schließlich kamen doch vier konkrete Ideen zusammen.

Nach dem Vorbild von „Düsseldorf spricht“ könnte man einen regelmäßigen „Speaker’s Corner“ einrichten, wo Bürger kurze Reden über ihre Sicht der Welt halten können. Jacqueline Geschew schlug sonntägliche „Tanztees“ bei freiem Eintritt im Jugendcafé vor, auch Filmabende „mit Schokobrunnen“ wurden angedacht. Als Treffpunkte für Jugendliche könnten Unterstände mit Sitzgelegenheiten an der Grünstraße und an der Marie-Curie-Straße gebaut werden.

Diese Vorschläge sollen nun an den Bürgermeister geschickt werden. Doch danach soll erstmal Grundlagenarbeit erfolgen: Eine Umfrage unter Erkrather Jugendlichen soll weitere Ideen zutage fördern.

Weiter ist man schon bei der Planung einer Wahlsimulation für Unter-18-Jährige und einer Podiumsdiskussion vor der Bundestagswahl. Diese wird am Freitag, 15. September, von 10 bis 12 Uhr in der Stadthalle an der Neanderstraße stattfinden. Eingeladen sind Vertreter der Jugendorganisationen aller Parteien, die voraussichtlich in den neuen Bundestag einziehen werden. Moderiert wird das ganze von Jasmin Ashauer von Radio Neandertal, die am Montag zu Gast war und noch einiges besprechen wollte. Die Podiumsdiskussion ist eine Pflichtveranstaltung für die Klassen acht bis zehn des Gymnasiums und der Realschule Erkrath.

Zum Schluss beschloss der Jugendrat noch spontan, bei der Halloween-Party des Jugendcafés als Mitveranstalter einzusteigen.