Fußgängerzone ist nicht das Problem
<h2>Zu: Bahnstraße für Autoverkehr wieder öffnen.Der jetzige Bürgerantrag zur (vorübergehenden) Abschaffung der Fußgängerzone in Alt-Erkrath soll am 5. September im Rat behandelt werden.
Ich kenne die Bahnstraße seit über 40 Jahren, weil ich dort wohne. Die Aufenthaltsqualität ist eben nicht „gering“, sondern besser als jemals zuvor. Dafür ist der Verwaltung zu danken. Mehr Auto-Verkehr würde sie unattraktiv machen und zudem gefährlich für Kinder, Väter und Mütter, für Schüler und für Oma und Opa. Mehr Stickoxid muss auch nicht sein.
Die Probleme der Immobilieneigentümer in der Bahnstraße sind nicht auf die Fußgängerzone zurückzuführen. Alle Eigentümer und gewerblichen Mieter haben sie vorgefunden, beziehungsweise sind in sie eingezogen, weil sie glaubten, dort gute Geschäfte machen zu können. Das Waren- und Dienstleistungsangebot und die Ladenöffnungszeiten sind entscheidende Faktoren. Zudem sind Parkplätze in genügen- der Zahl vorhanden und kostenlos nutzbar.
Die Idee des Bürgermeisters mit der vorübergehenden Öffnung ist äußerst problematisch. Der Bürgermeister empfiehlt eine dreimonatige Testphase, die Antragsteller wollen eine sechsmonatige Erprobungsphase. Sie wollen mit diesem Instrument ihre jetzigen Einkünfte verbessern, erhöhen. Aber wer stellt nach sechs Monaten fest: Umsatz, Gewinn haben sich tatsächlich erhöht? Wird der Erfolg daran gemessen? Wer stellt ihn fest? Die Stadt? Ein Bürgerausschuss? Nur das Finanzamt kennt die Einkünfte der Eigentümer und Mieter.
Das Waren- und Dienstleistungsangebot, die Ladenöffnungszeiten und die Höhe der zu zahlenden Mieten und Pachten sind die entscheidenden Variablen für den Erfolg in der Bahnstraße - nicht der fehlende Autoverkehr in der Fußgängerzone.
Manfred Bunte, Erkrath
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