Chorgesang mitten im Einkaufstrubel

Der MGV Sängerbund und der Frauenchor Erkrath musizierten unter freiem Himmel.

Erkrath. Die Freunde des Erkrather Chorgesangs konnten am Samstagvormittag bei herrlichem Spätsommerwetter auf der Bahnstraße mitten im Wochenend-Einkaufsgeschehen ihre Seele baumeln lassen. Der MGV Sängerbund und der Frauenchor Erkrath hatten zur musikalischen Matinee eingeladen, seit vielen Jahren traditionell am letzten Ferienwochenende. Zwischen „Heaven is a wonderful place“ und „Mia bella Napoli“ oder „Sierra Madre“ durften etwa 200 Zuhörer auf der Terrasse von “Stefan’s“ und der benachbarten großen Treppe vor der Bahnsteighalle mitsingen oder mitsummen.

Inge Albert, eine begeisterte Zuhörerin, sagte dazu: „Wir sind hier aus Freude am Singen“. Und ihr Nachbar Günter Schuh, mobiler und fröhlicher Rentner seit 23 Jahren, fügte hinzu: „Hier trifft man Leute, die man sonst nicht trifft und die alle Freude an der Musik haben“. Diese Freude vermittelten am Samstagvormittag nicht nur die etwa 50 Sängerinnen und Sänger, sondern vor allem auch Elisabeth Fleger, die musikalische Leiterin der beiden Chöre. „Wir können ja noch ein bisschen singen“, sagte sie bei kleinen Organisationspausen. Und das Publikum war begeistert dabei. Christoph Kopschina, der MGV-Geschäftsführer, begleitete das unterhaltsame Programm mit sowohl launigen als auch informativen Ansagen. Er würdigte unter anderem die sehr unterschiedlichen und doch wichtigen Chorjubiläen von MGV und Frauenchor.

Die Männer feiern in diesem Jahr 135-jähriges Bestehen, die Frauen 20-jähriges. Und Monika Krüger, die Frauenchor-Vorsitzende, stellte zufrieden fest, dass traditionsgemäß die Sonne scheint. Das weltberühmte und Jahrhunderte alte Lied „Amazing Grace“ wurde an diesem Vormittag speziell für Linda Hergarten gesungen. Die Sopranistin, die Mitglied des Erkrather Frauenchors und auf vielen Bühnen der Welt zu Hause ist, heiratete gerade an diesem Tag in Chicago. Ein Video des Liedvortrages und ein „Herzlichen Glückwunsch“ des Publikums wurden von einer Chorsängerin über den Teich geschickt. Wie die Grüße angekommen sind, werden die Erkrather dann bei einem der nächsten Konzerte erfahren.