Aquarelle zieren jetzt das Kunsthaus

Am Sonntag kann man ihrem Schöpfer Jürgen Reiners beim Malen zuschauen.

Aquarelle zieren jetzt das Kunsthaus
Foto: Stephan Köhlen

Erkrath. Einem Künstler bei der Arbeit zuschauen und ihm auch noch Fragen stellen, das kann man im Kunsthaus Erkrath eigentlich nur zu Neujahr. Dann gibt es dort traditionell eine Werkschau, für die ein Auserwählter sein Atelier zeitweise in die alte Schule an der Dorfstraße 9 verlegt, damit Ausstellungsbesucher ihm über die Schulter schauen können. Es ist also schon deshalb etwas Besonderes, dass der Maler, Bildhauer und Architekt Jürgen Reiners dort am morgigen Sonntag um 14 Uhr Papier und Pinsel ausbreitet, um die Techniken seiner Aquarellmalerei zu erläutern.

Hausherr Wolfgang Sendermann vom Förderkreis Kunst und Kulturraum Erkrath rechnet mit großem Zulauf, zumal ihm ein Mitglied des Vereins schon vor längerem eine Ausstellung mit Jürgen Reiners ans Herz gelegt hat. Er sei schließlich ein Meister seines Fachs, der seine Aquarelle ohne Vorzeichnen anfertige. Und seine Kunst übrigens nicht nur im aquarelltypischen kleinen Format, sondern durchaus auch in stattlicher Größe, abstrakt und farbkräftig auslebt.

Eröffnet wird die Erkrather Ausstellung, in der es um das Thema „Landschaft und Auflösung im Aquarell“ geht, heute um 17 Uhr. Der Künstler ist selbstverständlich anwesend und kann befragt werden, warum er es beispielsweise nicht mit der noch relativ jungen und populären Acrylmalerei, sondern mit der uralten Technik des Aquarellierens hält. „Im Aquarell gibt es die Wahl zwischen Abbildung und weitgehender Formenauflösung“, wird er dann vielleicht sagen. So steht es jedenfalls in einer Ankündigung für seine Aquarellmalkurse. Dass er sowohl ein Verhältnis zur Form als auch zu deren Auflösung hat, beweist sein Lebenslauf: Ausbildung zum Bauzeichner und Maurer, dann Architekturstudium, schließlich Studium der Malerei und Bildhauerei bei Hubert Berke und Elmar Hillebrand, zusätzlich qualifiziert in der Kunsterziehung.

Wer neugierig geworden ist, kann die Ausstellung bis 10. September samstags (15 bis 18 Uhr) und sonntags (14 bis 17 Uhr) besuchen.