Kinder erlaufen sich ihre Kletterwand

Bei einem Sponsorenlauf der evangelischen Kindertagesstätte kamen 3500 Euro zusammen.

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Erkrath. Ein Spendenlauf für Kindergartenkinder? Dass das geht, eine ganze Menge Euro einbringt und die Kids mit Begeisterung bei der Sache sind, hat die evangelische Kindertagesstätte gezeigt. Und mit so viel sportlichem Ehrgeiz hatten weder die Erzieherinnen noch die Eltern und Großeltern, die teils zum Helfen, teils zum Anfeuern an den Bolzplatz an der Bachstraße gekommen waren, gerechnet: Kaum auf der rund 250 Meter langen Laufstrecke angekommen, sprinteten und joggten die Kinder auch schon los — und drehten eine Runde nach der anderen. Eigentlich war der Spendenlauf der evangelischen Kindertagesstätte Alt-Erkrath als Wanderung geplant gewesen.

Der Hinweis „Ihr dürft auch gehen statt laufen“ interessierte die meisten gar nicht. Und manche Kids vergaßen in dem Eifer sogar, sich ihre Runden abstempeln zu lassen. Nicht so Zoey Puschmann. „Ich hab jetzt 13“, verkündete sie stolz, bevor sie die nächste Runde in Angriff nahm — und damit ihren Opa ganz schön „arm“ werden ließ. Der hatte nämlich als Zoeys Sponsor fünf Euro pro Runde angesetzt. „Zoey wird locker 18 Runden schaffen“, lacht ihre Mutter Carly Puschmann, Vorsitzende des Fördervereins des Kindergartens, die den Sponsorenlauf angeregt hatte.

Die Idee hatte sie von einem Kindergarten aus einem anderen Bundesland mitgebracht. „Als ich hörte, dass dort rund 3000 Euro pro Lauf eingenommen werden, dachte ich mir: Das können wir uns nicht entgehen lassen“, berichtet sie über ihre Motivation, mit dem Förderverein den Sponsorenlauf zu organisieren, und Geld für eine Boulder-Wand zu sammeln. „Zunächst waren wir etwas skeptisch“, gibt Kita-Leiterin Martina Hösterey zu, „weil Kita-Kinder ja doch noch schwieriger für höhere Ziele zu motivieren sind als Schulkinder.“ Der Enthusiasmus, mit dem die Kinder schon im Vorfeld bei der Sache waren, hat sie schnell eines besseren belehrt:

Bewegung und Partizipation werden in der Kita an der Bavierstraße großgeschrieben. Einen Themenpark und einen Klettergarten gibt es bereits auf dem Außengelände. Damit die Kids künftig auch in die Höhe klettern können, soll eine individuell nach den Vorstellungen der Kita gestaltete Boulder-Kletterwand angeschafft werden. „Die Kinder sollen nicht nur nach oben, sondern auch seitlich klettern können und dabei selbst entscheiden, welchen Weg sie nehmen“, erklärt Hösterey.

Großer Jubel, als Kassenwartin Jennifer Kraft die Endsumme bekannt gab: 3500 Euro haben die Kinder erlaufen.