Erkrath Rachida El Khabbachi hilft bei Integration

Erkrath. · Die Sozialarbeiterin aus Erkrath ist seit gut einem Jahr für den Integrationsfonds Hilden-Haan-Erkrath der Rotarier zuständig und ist nach eigener Aussage genau da, wo sie immer hin wollte.

Rachida El Khabbachi unterstützt Menschen mit Migrationshintergrund, einen Job zu finden.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ihr Name wird nicht nur in Erkrath vielen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Denn Herzlichkeit und Empathie sind zwei hervorstechende Eigenschaften der Power-Frau Rachida El Khabbachi. Doch die in Erkrath geborene 41-Jährige zeichnen ebenso ihr Engagement und ihre Beharrlichkeit aus, mit der sie gesteckte Ziele in Angriff nimmt.

Seit gut einem Jahr ist die Sozialarbeiterin auf ihrem beruflichen Weg dort angekommen, wo sie ihre Kenntnisse und ihre Empathie perfekt einsetzen kann. Oder wie sie selbst sagt: „Ich bin genau da, wo ich immer hin wollte.“ Denn sie organisiert den „Integrationsfonds Hilden-Haan-Erkrath (IFH)“.

Der wurde von der Stiftung des Rotary Club Hilden-Haan mit dem Ziel aufgelegt, Menschen mit den Flucht- und Migrationshintergründen in Arbeitsverhältnisse zu vermitteln, die ihren Qualifikationen entsprechen. Alles begann im Jahr 2018, als Jürgen Schmidt, Vorsitzender der Rotary Stiftung Haan-Hilden, Dominik Adolphy von „Du-Ich-Wir“ fragte, ob der Erkrather Verein nicht die Aufgaben des Integrationsfonds koordinieren wolle. Adolphy und seinen Mitstreitern war schnell klar, dass diese wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe mit ihrer Manpower nicht zu stemmen sei.

Ihr Ziel, geflüchteten Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen Nachhilfe in Deutsch und anderen Fächern zu geben, verfolgen alle ehrenamtlich. „Aber wir dachten alle sofort an Rachida, mit der wir schon zusammengearbeitet haben, als sie noch bei der Stadt Erkrath im Bereich Integration tätig war“, berichtet Dominik Adolphy. Sie mussten keine große Überzeugungsarbeit leisten, um die ausgebildete Sozialarbeiterin, die nebenberuflich Management (BWL) im Gesundheits- und Sozialwesen studiert, für ihre Idee zu begeistern. „Als wir Anfang 2019 gestartet sind, haben wir zunächst eine Bewerber-Matrix erarbeitet, bei der wir im Gespräch vor allem die sogenannten Soft Skills der Bewerber abfragen“, erzählt Adolphy, der einen Master in Business Administration Corporate Development gemacht hat.

Volkshochschulen wählen
die potenziellen Bewerber aus

„Potenzielle Bewerber werden uns von den Volkshochschulen in Hilden und demnächst auch in Erkrath vorgeschlagen. Sie wählen diese aufgrund ihrer Deutschkenntnisse und auch der Berufe aus, die sie in ihren Heimatländern ausgeübt haben“, erläutert Rachida El Khabbachi, deren Arbeit noch nicht endet, wenn sie Bewerber und Arbeitgeber zusammengebracht hat und der Vertrag geschlossen wurde.

„Ich unterstütze nicht nur die Bewerber, sondern auch die Unternehmen. Ihnen helfe ich zum Beispiel dabei, alle erforderlichen Anträge bei den Behörden zu stellen. Wenn Fragen oder Unterstützungsbedarf bei einem der Vertragsparteien auftauchen, stehe ich als Beraterin zur Seite.“ Sowohl Rachida El Khabbachi als auch Dominik Adolphy betonen, dass ihre Arbeit ohne den Initiator und Leiter der Stiftung, Jürgen Schmidt, nicht zu leisten wäre. Eine weitere große Hilfe sei, dass die Stadt Hilden ihnen mietfreie Büroräume zur Verfügung stelle.

„Abgesehen davon, dass die Idee und die Umsetzung auf seine Initiative hin ins Leben gerufen wurden, ist er derjenige, der mit seinen persönlichen Beziehungen den Kontakt zu den Firmen herstellt, die das Projekt tragen. Außerdem steht er uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Er brennt für dieses Projekt“, sagt Rachida El Khabbachi, die sich neben Arbeit und Studium auch um ihre drei Kinder im Alter von acht, 13 und 19 Jahren kümmert.

Als ihr Mann vor einigen Jahren ein attraktives Jobangebot in Monheim erhielt, zog die fünfköpfige Familie aus Erkrath dorthin. Die marokkanisch-stämmige Frau trat dort eine Teilzeitstelle bei der Stadtverwaltung an, bei der sie in Kooperation mit dem Mehrgenerationenhaus der evangelischen Kirchengemeinde ein Bildungsprojekt für Frauen leitet.

Eines ihrer „Babys“ liegt ihr ganz besonders am Herzen: Das Café „Frauen der Welt“, das regelmäßig von Frauen verschiedener Herkunft, jeden Alters und jeder Religion besucht
werde.

Über dieses Projekt hat die WDR-Sendung „Frau TV“ übrigens zu Beginn des Jahres einen Beitrag gedreht, der noch in der Mediathek zu finden ist.