Givebox geht in Flammen auf

Täter haben den Schrank an der Gerberstraße in Brand gesteckt. Die Besucher der Begegnungsstätte sind schockiert.

Erkrath. Monika Thöne klingt schon wieder fröhlich. „Ich lasse mir das Projekt nicht kaputt machen“, sagt sie und klingt dabei nicht trotzig, sondern voller Tatendrang. Am Dienstagabend wurde die Givebox, die seit dem Sommer des vergangenen Jahres an der Caritas-Begegnungsstätte an der Gerberstraße in Alt-Erkrath steht, im wahrsten Sinne des Wortes abgefackelt.

„Außer ein paar Holzlatten und Fetzen ist von der Box und den verbrannten Büchern nichts mehr übrig“, sagt sie. „Unsere Besucher sind geschockt. Aber ich lasse die Reste trotzdem noch ein paar Tage liegen.“

Wer die Polizei benachrichtigt hat, und ob die Feuerwehr vor Ort war und den Brand gelöscht hat, das weiß Martina Thöne nicht. „Wir wissen nur, dass der oder diejenigen, die das Feuer gelegt haben, dann wahrscheinlich weiter gezogen sind, und am Vereinshaus der Boulespieler eine Türklinke abgetreten und auch ein bisschen gekokelt haben“, sagt sie und ist froh, dass die Täter ihre Spuren nicht auch noch an der Begegnungsstätte hinterlassen haben.

„Soziale Kontrolle ist doch immer noch am besten“, sagt sie. Oft sei die Einrichtung werktags bis 22 Uhr belegt, ausgerechnet am Dienstag war dort schon um 20 Uhr Schluss. Und: „Die Beleuchtung war ausgefallen, anscheinend hat es einen Stromausfall gegeben.“

Etwa 40 Besucher kommen täglich zur Givebox. „Da geht es inzwischen zu wie in einem Taubenschlag“, sagt Monika Thöne. Und weil die Box beziehungsweise deren kostenloser Inhalt so begehrt sind, hat sie auch schon Ersatz geschaffen. Ein Regal im Windfang der Begegnungsstätte muss bis auf weiteres die wetterfeste Box ersetzen. „Gestern Abend war das Regal schon wieder halb voll“, sagt sie. „Das zeigt doch, wie sehr sie angenommen wird.“

Umso weniger kann sie verstehen und nachvollziehen, was Menschen antreibt, die so ein Projekt mutwillig zerstören. „Ich meine, das ist ja kein kapitalistisches Projekt“, sagt sie. „Das macht mich so fassungslos.“

Dass es vielleicht auch ein Versehen gewesen sein könnte und dass jemand aufgrund der fehlenden Beleuchtung ein Feuerzeug in den Schrank gehalten und ihn dabei in Brand gesteckt hatz, darüber hat sie inzwischen auch schon nachgedacht. „Aber ich glaube nicht, dass das ein Versehen war.“

Inzwischen sind bei ihr und ihren Mitstreitern die ersten Spenden für eine neue Givebox eingegangen.

Und das Treffen für einen Ersatz hat Monika Thöne auch schon terminiert: am Dienstag, 19. November, ab 17.30 Uhr in den Räumen der Begegnungsstätte an der Gerberstraße. Gäste und neue Helfer sind willkommen.