Kirchplatz: Poller versperren den Weg

Wildes Parken hat in der Vergangenheit auf dem Kirchplatz für Chaos gesorgt.

Hochdahl. Klar sei das Subzentrum Sandheide gelungen, sagt Dieter Böckenförde. „Und ich freue mich für die Anwohner.“ Aber was er nicht verstehe, „ist, dass die Zufahrt zur katholischen Kirche jetzt mit Pollern versperrt ist“.

Früher sei es problemlos möglich gewesen, mit dem Auto bis vor die Tore der Kirche und des Gemeindezentrums zu fahren, so Böckenförde, der mehr als 30 Jahre lang im Kirchenvorstand aktiv war. „Was ungemein wichtig zum Beispiel für Behinderte war. Die konnten sich problemlos bis zum Gotteshaus bringen lassen, brauchten nur noch auszusteigen.“

Jetzt gehe das nicht mehr, sei auf den letzten Metern Feierabend. „Eine völlig unbegreifliche Maßnahme“, so Böckenförde im WZ-Gespräch.

Seit der Fertigstellung des Subzentrums blockieren tatsächlich stählerne Poller von beiden Seiten diese Möglichkeit. Sowohl am Ende des Hans-Sachs-Weges, der danach in die Brechtstraße mündet, als auch auf der Brechtstraße selbst — wenige Meter vor der Heilig-Geist-Kirche — stehen zwei beziehungsweise drei etwa einen Meter hohe Pfosten. Zwar sind sie mit einem Dreikant-Schlüssel umzulegen, aber wer keinen solchen Schlüssel hat, ist aufgeschmissen.

Der Pfarrer von Heilig Geist, Christoph Biskupek, kennt das Problem. Allerdings seien die Poller mit Absicht installiert worden — und zwar, um das „unsortierte Parken“ vor der Kirche in den Griff zu kriegen. „In der Vergangenheit haben die Leute mit ihren Autos kreuz und quer gestanden.

Manchmal sogar so schlimm, dass keiner mehr durchkam. Weder Lieferanten noch andere Autofahrer.“ Selbst die Gehbehinderten hätten keine Chance gehabt. „Auch ohne Poller nicht“, so der Pfarrer. Gleichwohl habe der Pfarrgemeinderat in einem Schreiben an die Stadt auf das „grundsätzliche Problem“ hingewiesen. „Da ist ein Übel behoben, aber ein anderes geschaffen worden“, sagt Christoph Biskupek.

Wie gesagt können die Poller mit einem Spezialschlüssel aus ihrer Verankerung gehoben werden. Doch diesen Schlüssel gibt es lediglich für die Feuerwehr und den Bauhof, sagt der stellvertretende Leiter des Tiefbauamtes, Ralf Kentgens. Er bestätigt, dass das Installieren der Poller „gewollt“ war, um das Parkchaos zu ordnen. „Außerdem haben wir am Ende des Hans-Sachs-Weges einen Wendehammer sowie spezielle Behindertenparkplätze eingerichtet.“

Wer behindert oder gebrechlich sei und Hilfe brauche, um in die Kirche zu kommen, könne jederzeit im Gemeindebüro anrufen, sagt Pfarrer Christoph Biskupek. „Einfach nur die Telefonnummer 02104/4 04 38 wählen und kurz Bescheid sagen. Dann kommt entweder der Küster oder jemand anderes sofort raus und hilft.“

Das Prozedere sei zugegebenermaßen zwar „etwas umständlich“, so Biskupek. „Aber angesichts der katastrophalen Parkverhältnisse insbesondere an den Wochenenden, wenn unsere Kirche bei den Gottesdiensten mit bis zu 350 Besuchern bis auf den letzten Platz besetzt ist, waren die Poller sicher die beste Möglichkeit.“