L 403n: Freie Fahrt ins Neandertal
Am Dienstag wurde die L 403n offiziell dem Verkehr übergeben. Die Planungen für die Straße begannen bereits 1980.
Hochdahl. Das wohl größte und zeitlich längste Bauprojekte in der Geschichte Erkraths hat nun offiziell ein gutes Ende gefunden, übergaben Vertreter von Land, Kreis und Stadt die ausgebaute Bergische Allee, die L 403 n, an die, die sie nutzen sollen — die Autofahrer.
Bereits 1980 hatte es erste Planungen für die Beseitigung des Bahnübergangs in Hochdahl und damit für eine neue Straßenführung gegeben. Ziel war es, mit Hilfe der L 403n den Ortskern von Hochdahl zu entlasten und eine direktere Verbindung zwischen den Autobahnen A 3 und A 46, der Stadt und dem Neandertal zu schaffen.
Der geplante Bau stieß jedoch auf Widerstand in der Bevölkerung. Einige Bürger wehrten sich gegen die Zerschneidung des Wohngebiets und forderten Maßnahmen zum Schutz vor Lärm- und Schadstoffbelastungen. Insgesamt sieben Klagen wurden eingereicht.
2004 gab die Justiz schließlich grünes Licht für den Bau. Zwei Jahre später begannen die Arbeiten — die Fertigstellung der Landstraße verzögerte sich jedoch immer wieder. Mal stießen die Arbeiter auf härteren Untergrund als erwartet, mal waren Kabel in der Erde ein Problem.
Gestern erfolgte die lang erwartete Eröffnung der Straße, bei der unter anderem auch Winfried Pudenz, Hauptgeschäftsführer des Landesbetriebes Straßenbau NRW, und Michael Heinze, Leitender Ministerialrat im Landtag, vor Ort waren.
„Wie lange haben wir auf diese Straße gewartet?“, sagte Heinze in seiner Ansprache. Sein Satz blieb nicht unkommentiert. „25 Jahre haben wir darauf gewartet“, gab es Nachhilfe aus dem Publikum.
In seiner Ansprache hob Heinze die Bedeutung der Straße für die Stadt und das gesamte Neandertal hervor: „Die L 403n ist auch Hauptverbindungsstraße zwischen Mettmann und den südlichen Gemeinden im Kreis. Mit dem Bau der Straße ist das Tor zum Neandertal ein Stück größer geworden.“
Darüber, dass einige wichtige Maßnahmen immer noch nicht abgeschlossen sind, verloren die Politiker und die für den Bau Verantwortlichen jedoch kein Wort. So fehlen beispielsweise an der Kreuzung Hochdahler-/Professor-Sudhoff-Straße noch die Fußgängerampeln.
Günter Wiebrecht, der seit mehr als 40 Jahren in Hochdahl wohnt und bei der Eröffnung dabei war, zeigte sich dennoch zufrieden: „Ich freue mich, dass die Straße endlich fertig ist.“
Die frühere Verkehrssituation sei grausam gewesen, sagte Wiebrecht. Dennoch kann er nicht verstehen, warum kein Kreisverkehr gebaut worden ist. „Dann fließt der Verkehr doch noch viel besser“, fügte der 80-Jährige hinzu.