Naschwerk für die Wanne
In Erkrath produziert die Firma BO Cosmetic Badezusätze, die zum Anbeißen lecker aussehen.
Erkrath. Cleopatra tat es bevorzugt in Eselsmilch, die Römer aßen dabei gerne Weintrauben, und in Japan gehört es zum täglichen Ritual: Baden ist nicht einfach nur das Reinigen des Körpers in warmem Wasser, sondern schon seit Jahrhunderten ein kultureller Akt. Und wer ein richtiger Badeliebhaber ist, der weiß: Nichts eignet sich besser zum Entspannen als ein heißes Bad — am besten mit wohltuenden Düften.
Nicht genug vom Baden bekommen kann Olga Budrich. „Ich liebe es einfach“, sagt sie. Und ihre Leidenschaft brachte sie auf eine Geschäftsidee, die sie 2009 in die Tat umsetzte. Seitdem gibt es ihr Unternehmen, die BO Cosmetic GmbH mit Sitz in Erkrath, das sich unter der Marke „Badefee“ auf die Entwicklung und Produktion von Badesalzen, Seifen und Badekugeln spezialisiert hat.
Das Besondere an den Produkten: Sie werden nicht einfach in Papiertüten oder Glasflaschen verkauft. Vielmehr sind es kleine Kunstwerke, fein verpackt in Folie mit Schleifchen. Sie sehen aus wie Pralinen, kommen als Donut daher oder machen sich in Schokoladenform hübsch auf dem Badewannenrand.
„Es ist einfach Wellness für zu Hause“, sagt Budrich — zu noch erschwinglichen Preisen. So kostet eine Badepraline für zwei Vollbäder rund sechs Euro, eine Badeschokolade, die für zehn Wannenfüllungen reicht, zehn Euro.
Ihr Unternehmen gegründet hat die Mutter dreier Kinder in Hilden. „Damals waren wir nur zu dritt und wir haben einfach mal ausprobiert, was man so alles herstellen kann“, sagt sie.
Ziemlich bald zeigte sich dann der Erfolg. „Schnell fanden Kunden unsere Produkte toll. Wir mussten immer mehr produzieren“, sagt sie. Ein Umzug in größere Räume wurde ein Thema.
2012 war es dann soweit. Die BO Cosmetic GmbH zog von Hilden nach Erkrath in das Gebäude, in dem ehemals die Firma Helena Rubinstein ihren Sitz hatte. Auf einer Fläche von 1200 Quadratmetern wird nun an Bade-Träumen gearbeitet.
„Dabei kann jeder meiner mittlerweile 21 Mitarbeiter Ideen äußern, die dann umgesetzt werden. Wir sind alle an der Entwicklung und Herstellung der Produkte beteiligt“, sagt die Firmenchefin. Schließlich stünden alle Mitarbeiter hinter dem, was sie machen. Budrich: „Sie mögen die Produkte und sind daran interessiert, dass neue auf den Markt kommen.“
Das wird bald der Fall ein. Das Unternehmen will künftig nicht nur Badezusätze verkaufen, sondern auch Pflegeserien für die Haut und Raumdüfte. „Dazu werden wir auch noch einmal zusätzliche Fläche brauchen und uns hier vergrößern“, sagt Budrich.
Bis dahin produzieren die Mitarbeiterin weiterhin die Badekugeln, -törtchen und -pralinen. Die Produktion überwacht Emelie Otenger, Budrichs „rechte Hand“, wie sie sagt. Ohne sie ginge nichts in der Produktion, in der es nach Erdbeere, Zitrone und Rhababer riecht. Alles wird in Handarbeit hergestellt.
Otenger und ihre Mitarbeiterinnen füllen Tortenförmchen mit den duftenden Badepasten, setzen mit Spritzbeuteln „Sahnehäubchen“ auf und verzieren sie mit Rosen und anderen Blüten — eine Arbeit mit Liebe zum Detail.
Wer nun denkt, er könne die Produkte im Internet bestellen, irrt. „Das kommt nicht infrage. Es gibt keinen Onlineshop, weil es mir wichtig ist, dass die Kunden eine Beratung zu den Produkten bekommen“, sagt Budrich. Deshalb gebe es die Seifen und Badeprodukte nur in Parfümerien oder kleineren Läden.