Schüler sehen sich nach 50 Jahren wieder

Der Abschlussjahrgang 1967 der katholischen Volksschule schwelgte in Erinnerungen.

Foto: Dietrich Janicki

Erkrath. Unter dem Jubel der Gäste betrat der „Nachzügler“ den Gesellschaftsraum: „Das ist ja genau wie zu Schulzeiten“, schmunzelte Jochen Glombitza. Gemeinsam mit den früheren Schulkameradinnen Heike Mareien und Margret Botta hatte der 64-Jährige das insgesamt fünfte Klassentreffen des 1967er-Abschlussjahrgangs an der katholischen Volksschule Erkrath organisiert. „Das erste Mal kamen wir 1986 zusammen“, berichtete Mareien, während sie in einem Fotoalbum blätterte.

Die Adressen von 37 Klassenkameraden hatten die Organisatoren auf einer Liste. „Wir haben alle angeschrieben, von denen wir wussten, wo sie wohnen“, sagte Glombitza. Rund 20 einstige Schüler — viele von ihnen kannten sich bereits seit ihrer Einschulung am 1. April 1959 — folgten am Samstagabend der Einladung in die Gaststätte. „Einige von ihnen sehe ich noch gelegentlich auf dem Markt“, verriet Mareien, die sich nach dem Ende ihrer Schulzeit an der Berufsfachschule zur Wirtschafterin ausbilden ließ, zwischenzeitlich die Gaststätte ihrer Eltern übernahm und noch heute in Erkrath lebt. Andere Schulkollegen nahmen für das 50. Jubiläum eine längere Anfahrt auf sich: „Die am weitesten entfernten Wohnorte der Gäste heute Abend sind Salzhausen in Niedersachsen und Hufingen in Baden“, erklärte der gelernte Bankkaufmann Glombitza, der seine Wahlheimat in Neuss fand.

Am langen Tisch machten Schwarzweiß-Bilder und Geschichten aus alten Zeiten die Runde. Darin ging es um die Klassenfahrten nach Bad Honnef und Wermelskirchen. Oder um die Autoritäten von einst: „Da sind unsere Klassenlehrerin Ursula Hilger und Rektor Joseph Schalljo“, sagte Heike Mareien mit Blick auf einige Fotografien. Und schließlich verbinden die Schulkameraden auch gemeinsame Anekdoten: „Ich hatte einmal Angst, dass meine Eltern meinen blauen Brief in die Hände bekamen“, erzählte etwa Wolfgang Kampen. Mareien, die damals in der Nähe wohnte, habe die Aufgabe gehabt, den Brief an seinem Haus abzugeben. „Das wollte ich auf jeden Fall verhindern und versuchte, sie im Wald zu stellen“, schilderte Kampen. „Aber gegen ihren Opa und den Rottweiler hatte ich keine Chance.“ Mittlerweile können beide darüber lachen. „Wir sind gute Freunde“, sagte Kampen und schob hinterher: „Die Versetzung habe doch noch geschafft.“