Hunderte rocken das Bürgerhaus Hochdahl

Tanzen bis der Arzt kommt — das war die Devise für die zweite Auflage von „Rock am Stock“.

Foto: Stephan Köhlen

Erkrath. „Heute rocken wir, bis der Arzt kommt“, rief Timo Kremerius und das Publikum jubelte. Ja, man sei fit und gewillt, mindestens vier Stunden durchzufeiern, bekundeten die Gäste durch Applaus. Nach der Premiere im letzten Jahr ging das Senioren-Festival „Rock am Stock“ in die zweite Runde. Rock’n’Roll-technisch sei in Erkrath vorher nicht viel los gewesen, fand Timo Kremerius. Wie groß der Bedarf war, zeigte die Resonanz des ersten Konzertes. Und auch die Neuauflage am Freitag war mit 430 Tickets wieder ausverkauft.

„Wir sind ganz happy, wieder einmal in Erkrath beziehungsweise Hochdahl auftreten zu dürfen“, sagte Frank Schäfer, Lead-Sänger der „Old Bones“ aus Baumberg.

Die Oldie-Night fand diesmal im Bürgerhaus Hochdahl statt. In der Stadthalle Erkrath muss die abgehängte Decke saniert werden, weshalb dort vorerst keine Musikveranstaltungen mit lauten Verstärkern mehr stattfinden dürfen. Die Veranstalter — der Förderverein MS-Treff und der Seniorenrat — hatten befürchtet, dass einige Kartenkäufer die Verlegung nicht mitbekommen haben könnten. Es wurden Shuttlebusse vorgehalten, um etwaige Nachzügler von Erkrath nach Hochdahl zu bringen. Doch um 18 Uhr hatten sich alle 430 Gäste eingefunden und es bildete sich eine lange Schlange an der Bar. Sabine Lahnstein, stellvertretende Bürgermeisterin, und Marion Kremerius, Vorsitzende des MS-Treffs, hatten alle Hände voll zu tun, die vielen Getränke auszuschenken.

„Eigentlich bin ich zum Tanzen hier“, seufzte Sabine Lahnstein, die eben nicht gegen ihren inneren Drang zu helfen ankommt. Tanzen war das richtige Stichwort. „Wenn der erste Klang der Gitarre erklingt, möchte ich euch auf der Tanzfläche sehen“, war die klare Ansage von Timo Kremerius. Die Gäste waren lebenserfahren genug, um keine Scheu zu haben, so dass schon beim ersten Song, „A Long Day’s Night“, die ersten ihre Hüften schwangen. Spätestens beim zweiten Lied, „Twisted Child“ von den Beatles, war die Tanzfläche voll. Die Old Bones lieferten wie schon im letzten Jahr eine tolle Show ab, mit Klassikern der 60er, 70er, 80er und 90er. Lieder, die man gut kennt, gehen eben umso leichter in die Beine. Es gab ein Wiederhören mit wundervollen Oldies wie „Mary Lou“, „Summertime Blues“, „No Milk Today“ oder „Da Doo Ron Ron“ von den Crystals.

Nach zwölf Songs nahmen sich die Old Bones die erste Verschnaufpause. „Hat’s euch bis jetzt gefallen“, fragte Frank Schäfer und bekam bejahenden Applaus. Nach der Pause überredete Sabine Lahnstein Tanzmuffel Timo Kremerius mit einer List („Die Presse will das sehen“) zu einem gemeinsamen Tanz. Als das Lied schon nach wenigen Schritten zu Ende war, lief Kremerius erleichtert davon. Er ist eben ein Macher und kein Tänzer. Sabine Lahnstein war trotzdem zufrieden. „Es war wieder der Hammer“, schrieb sie am nächsten Tag auf Facebook.