Schulen verschwenden Energie
Die Stadt hat die Heizkosten für drei Gebäude analysiert. Die Zahlen liegen alle deutlich über den Richtwerten. Nun wird diskutiert.
Erkrath. Einen Skandal nennt Peter Knitsch den Energieverbrauch in Erkrather Schulen. Der Stadtverordnete der Grünen rechnet vor: Fast doppelt so viel Wärme wie Schulen im Durchschnitt verbrauche etwa die Grundschule Sandheide.
Das mache fast 50 000 Euro zu viel für Heizkosten aus. Im Jahr wohlgemerkt.
Die Verwaltung legte dem Hauptausschuss die ersten Zahlen zum Energiebedarf städtischer Schulen vor. Erfasst wurden bisher drei Gebäude: Außer für die Grundschule Sandheide hat das Immobilien-Management noch Zahlen für die Albert-Schweitzer- und Friedrich-Fröbel-Schule.
Sie liegen alle deutlich über dem Richtwert, den die Gemeindeprüfanstalt für Schulen festgelegt hat. Energiepässe liegen für die drei Bauten ebenfalls vor — basierend auf den Verbrauchszahlen, nicht auf Gebäudeuntersuchungen.
Ob die Schulen saniert werden können, steht noch nicht fest. Bei der Grundschule Sandheide bestehe die Schwierigkeit darin, dass sie in weitläufiger Architektur fast durchgehend eingeschossig ist, erklärt Bürgermeister Arno Werner (CDU).
Damit sei das Gebäude grundsätzlich energetisch ungünstig. Für die Albert-Schweitzer-Schule sind die Zahlen möglicherweise nicht mehr von Bedeutung, weil sie zum Sommer 2013 aufgegeben werden soll. Bei der Friedrich-Fröbel-Schule verweist Werner auf andere Probleme: „Die Fröbel-Schule ist für die Schülerzahl extrem überdimensioniert.“
„Sanierungsbedarf besteht in der Verwaltung“, erklärt Monika Hustädt (BmU). Dass in den vergangenen Monaten nicht die Zeit gewesen sein soll, mehr Daten für mehr Gebäude zu erfassen und auszuwerten, sei schwer nachvollziehbar. Amtsleiterin Brigitte Wessel sagt: „Wir hängen bei der Eingabe der Daten.
Das ist aufwändig, weil die Rechnungen nicht auf Jahre ausgewiesen sind.“ Laut Werner (CDU) ist das Immobilien-Management mit mehr Personal ausgestattet, als die Vorgabe des Kreises vorsieht — andererseits gebe es viel Ausfall wegen Krankheiten.
Dabei kommen auf das Amt weitere Aufgaben zu. Um zu einem Klimaschutzkonzept zu kommen, soll sich die Verwaltung am europäischen Energiewettbewerb „European Energy Award“ (EEA) beteiligen.
So der Auftrag der Mehrheit aus Grünen, SPD und BmU. „Wir haben das bei den Stadtwerken diskutiert. Das Verfahren ist daran gebunden, dass die Stadt einen entsprechenden Antrag beim EEA stellt“, sagt Detlef Ehlert (SPD). „Das geht über das Sanieren von Gebäuden hinaus“, sagt Knitsch.
Was die Datenerfassung bei den Schulen angeht, sind die Stadtverordneten zufrieden, wenn die Verwaltung ein Konzept erstellt. „Wir wollen eine Angabe, wann mit wie viel Personal die Aufgabe erfüllt werden kann“, sagt Knitsch.