Sie kämpfen gegen das Verkehrschaos

Britta Röschmann, Medienbeauftragte der Verkehrskadetten, über Zusammenhalt, Ehrenamt und ungehaltene Autofahrer.

Sie kämpfen gegen das Verkehrschaos
Foto: Bretz

Erkrath. Stadtfeste, Konzerte, Messen und Jahrmärkte — kaum eine Großveranstaltung kommt noch ohne Verkehrskadetten aus. In ihrer orangefarbenen Dienstkleidung fallen sie auf und sorgen so dafür, dass das große Chaos auf der Straße ausbleibt. Britta Röschmann (22), Medienbeauftragte der Verkehrskadetten Mettmann, berichtet von den Tätigkeiten der ehrenamtlich arbeitenden Truppe.

Wie viele Verkehrskadetten gibt es im Kreis Mettmann und wie sind sie organisiert?

Röschmann: Momentan sind wir zwischen 60 und 70 Aktiven. Zusammen bilden wir als Verkehrskadetten die Jugendorganisation der Kreisverkehrswacht Mettmann. Wir sind die größte Verkehrskadettengruppe in Nordrhein-Westfalen. Die meisten von uns sind zwischen 14 und 18 Jahre alt, aber wir haben auch Mitglieder bis 25.

Nimmt die Ausbildung zum Verkehrskadetten viel Zeit in Anspruch?

Röschmann: Nein. An zwei Wochenenden gibt es eine intensive Lernphase, an einem dritten Wochenende folgt die Prüfung in Theorie und Praxis. Geprüft werden Themen wie polizeiliche Zeichen, Unfallstellenabsicherung und die Grundlagen der Führerscheinprüfung. Wir empfehlen aber auch immer einen Erste-Hilfe-Kurs.

Wo und bei welchen Veranstaltungen ist die Gruppe im Einsatz?

Röschmann: Mittlerweile in ganz NRW. Wir unterstützen oft andere Gruppen, zum Beispiel bei einer Gartenmesse im Sauerland, beim Equitana-Pferdefestival in Neuss oder beim Duathlon in Kalkar. Unser Haupteinsatzgebiet ist aber der gesamte Kreis Mettmann. Anfang Juli waren wir beim großen Stadtfest in Erkrath im Einsatz.

Reagieren manche Autofahrer ungehalten, wenn sie Anweisungen von so jungen Menschen erhalten?

Röschmann: Manchmal kommt das vor, meistens bei Straßensperrungen, von denen sie überrascht werden. In der Ausbildung wird der Umgang mit solchen Situationen aber geschult. Und oft sind Autofahrer auch dankbar, beispielsweise beim Parkplatzmanagement. Da bieten wir Orientierung, die gerne angenommen wird.

Machen manche Verkehrskadetten aus dem Ehrenamt einen Beruf?

Röschmann: Ich habe eine Kameradin aus Coburg, die so zum Studium der Verkehrssicherheit gekommen ist. Von uns Mettmannern möchte sich ein Mitglied bei der Polizei bewerben. Für diesen Job hat er durch seine Tätigkeit natürlich gute Chancen.

Was macht die ehrenamtliche Arbeit als Verkehrskadett so besonders?

Röschmann: Für mich ist es die einzigartige Kombination aus Arbeit und Freizeit. Die Gruppe ist für mich wie eine zweite Familie, wir machen auch jedes Jahr eine Sommerfahrt zusammen. Außerdem hat man durch das ehrenamtliche Engagement in der heutigen Zeit bessere Chancen auf Ausbildungsplätze.