Stacheldraht auf Erkrather Wiese alarmiert die Polizei
Nach vergifteten und mit Nägeln gespickten Tierködern haben Unbekannte jetzt spitze Drahtstücke verteilt. Daran hätten sich auch Kinder verletzen können.
Erkrath. Die Tierbesitzer in Erkrath-Hochdahl kommen nicht zur Ruhe. Nachdem in den vergangenen Wochen bereits an drei Standorten im Stadtteil (Trillser Graben, Ziegeleiweg, Eduard-Daelen-Straße) vergiftete beziehungsweise mit Nägeln gespickte Tierköder verteilt worden waren, haben Unbekannte jetzt klein geschnittene Stacheldrahtstücke ausgelegt.
Wie die Polizei am Montag mitteilte, hatte eine 31 Jahre alte Frau die Drahtstücke bereits am Freitag auf einer Wiese an der Sedentaler Straße in Höhe der Hausnummer 30 entdeckt. Beamte stellten den Stacheldraht, der auf einer Länge von 20 Metern verteilt lag, sicher.
„Wir können aber nicht sicher sagen, ob es einen Zusammenhang zwischen dem aktuellen Fall und denen der vergangenen Wochen gibt“, sagt Polizeisprecherin Claudia Partha. „Dazu gibt es derzeit keinen Hinweis. Das liegt aber auch daran, dass wir grundsätzlich wenig Ermittlungsansätze haben. Wir bräuchten mehr Hinweise von Zeugen“, sagt sie.
Partha versichert, dass die Bezirksbeamten „hochsensibilisiert“ seien und regelmäßig auf Streife gingen, um den Tätern oder dem Täter auf die Spur zu kommen. „Denn dieser Fall hat noch einmal eine neue Qualität. Immerhin hätten ja auch Kinder auf der Wiese in den Stacheldraht fallen können.“
Mit Sorge betrachtet auch der Tierschutzverein Erkrath die Entwicklung in der Stadt. Für den Vorsitzenden Reinhard Baumgart sind die Fälle einfach „schwachsinnig“. Er geht davon aus, dass es sich nicht um eine Person handelt, die die Köder und den Stacheldraht verteilt hat. „Ich kann mir gut vorstellen, dass es eher Trittbrettfahrer sind, die jetzt einfach auf den Geschmack gekommen sind, Tieren zu schaden“, sagt er.
In Erkrath seien die Hundehalter verunsichert. Einige hätten ihn auch angerufen und seien in Sorge, dass ihrem Vierbeiner etwas zustößt. „Ich kann immer nur raten, die Hunde anzuleinen, damit man die Kontrolle hat, was das Tier zu sich nimmt oder wo es entlang läuft.“