Streit um Kinderwagen im Café
Eine Mutter ist sauer, weil sie im Café Nixe ihren Kinderwagen im Foyer parken muss.
Erkrath. Ein wenig fassungslos wirkt Simone Diete immer noch. Auch wenn ihr ganz persönliches Erlebnis im Café Nixe im Alt-Erkrather Bahnhof inzwischen ein paar Tage zurückliegt. Die 37-Jährige wollte vor Weihnachten mit ihrem acht Monate alten Sohn Lennart und drei Freundinnen — ebenfalls Mütter von kleinen Kindern — einen gemütlichen Nachmittag verleben.
„Wir kennen uns aus dem Vorbereitungskurs und treffen uns regelmäßig mit unseren Kindern im Südpark in Düsseldorf“, erzählt Simone Diete, die mit ihrer Familie in Unterfeldhaus lebt.
„Meine Freundinnen wollten mir im Dezember entgegenkommen und haben mich gebeten, ein schönes Café in Erkrath auszusuchen.“ Ihre Wahl fiel auf das Café Nixe. „Ich hatte gehört, dass sie dort kinderfreundlich sind.“
Mit ihrem Kinderwagen wollte Simone Diete in dem Café Platz nehmen. „Mein Sohn schlief gerade“, sagt sie. „Ich wollte ihn nicht wecken.“ Hinzu sei gekommen, dass er zu diesem Zeitpunkt noch nicht krabbelte. Sie hätte ihn also nur auf den Boden legen oder auf den Schoß nehmen können. Das wollte sie aber nicht.
„Das Café war nicht voll besetzt, wir hätten die Wagen locker mit hineinnehmen können“, sagt sie und erinnert sich, dass an diesem Tag ziemliches Schmuddelwetter herrschte.
Das war auch der Grund, warum weder die Bedienung noch die Inhaberin Katja Bander Simone Diete und ihren Kinderwagen im Café haben wollten. „Mir wurde gesagt, ich könne den Wagen im Foyer abstellen und mein Kind auf den Schoß nehmen“, sagt Simone Diete, die auch gefragt habe, ob sie als Kundin nicht willkommen sei.
Zur Antwort habe sie bekommen, dass das mit der Kinderfreundlicheit ja die anderen sagen würden. „Das hat mich echt geärgert, ich war fassungslos.“ Auch eine ihrer Freundinnen, die inzwischen aus Düsseldorf mit der Bahn eingetroffen war, habe noch einmal nachgefragt.
„Sie war schockiert über die Unfreundlichkeit, mit der sie behandelt wurde“, sagt Simone Diete. „Es ging wohl um den Dreck, den die Kinderwagen gemacht hätten.“
Katja Bander, Inhaberin des Cafés, erinnert sich an die Mutter, „die sich darüber beklagte, dass sie ,unerwünscht’ wäre, weil ich sie höflich und sachlich begründet bat, den nassen Kinderwagen im Foyerbereich zu parken“.
Sie betont, dass solche Diskussionen glücklicherweise selten seien, „weil bei uns eigentlich fast alle jungen Eltern dafür Verständnis haben, und es gut finden, dass der Gastraum von Kinderwagen frei bleibt, damit der beheizte Holzfußboden möglichst trocken und sauber — vor allem für krabbelnde Kinder — bleibt“.
Katja Bander bedauert, „dass die Dame sich nicht willkommen fühlte. Bei uns — wie auch anderswo — ist kein Gast unerwünscht. Das wäre in der Gastronomie auch ein Widerspruch in sich“, schreibt sie in ihrer Stellungnahme.
„Wer allerdings völlig unempfänglich auf den Wunsch des Gastgebers auf Rücksichtnahme auf die anderen Gäste reagiert, muss damit rechnen, dass der Gastronom sich nicht unsachlich von einer aufgebrachten Mutter abkanzeln lässt.“