Verdreckte Müllplätze haben Folgen für die Verursacher

Schleusen und Chips sollen künftig Übeltäter enttarnen.

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Erkrath. Verschmutzte Müllplätze in der Sandheide — ein permanentes Thema. Wolfgang Cüppers, Mitglied der Bürger mit Umweltverantwortung (BmU), prangert die Verhältnisse in Erkrath an: Essensreste, gebrauchte Windeln und dreckige Dosen vor statt in den Containern stinken an der Immermann- und der Sandheider Straße zum Himmel. Sogar eine Ratte wühlte am helllichten Tag im Unrat, sagt Cüppers. Biotonnen sind mit allem anderen als organischen Abfällen gefüllt und quellen über.

Helga Willmes-Sternberg vom Umweltamt der Stadt Erkrath kennt die Problematik. Mittlerweile sei sieben Tage in der Woche jemand an den neuralgischen Punkten vor Ort, um das Müllproblem zu lösen. Wohlgemerkt: Die Verantwortung trägt der Eigentümer der Wohnungen, die Grand City Property-Management-Gesellschaft für Immobilien, und nicht die Stadt. Diese hat sich aber kurzfristig eingeschaltet, um den Missstand zu beheben.

Vor rund einem Jahr wurden in der Sandheide sogenannte Müllschleusen eingeführt, die durch Chips zu bedienen sind. „Dadurch kann man genau sehen, wer seinen Müll nicht vorschriftsmäßig entsorgt“, sagt Willmes-Sternberg. „Wenn eine zehnköpfige Familie nicht ein einziges Mal in der Woche den Container genutzt hat, weiß man sofort, dass da etwas nicht stimmt und wen man ansprechen muss.“ Das übernimmt ein beauftragtes Unternehmen, das derzeit auch ein Auge auf die Anwohner in der Sandheide hat.

Willmes-Sternberg und Cüppers wissen, wie es zu dem Mülldilemma kommt. „Oft werden Kinder einfach mit dem Müllbeutel runtergeschickt und stellen ihn neben den Container, weil sie mit dem System nicht umgehen können“, sagt Willmes-Sternberg.

„Manche Müllbeutel sind auch einfach zu groß für die Öffnungen und landen auf der Straße“, sagt Wolfgang Cüppers. Dass diese Säcke ein willkommenes Fressen für Ratten sind, liegt auf der Hand. In Zukunft werden diejenigen, die ihren Müll nicht ordentlich entsorgen, mit heftigen Müllgebühren zu rechnen haben, während die anderen entlastet werden.

Die Biomülltonnen sind lediglich ein Versuch, den sich Bewohner gewünscht haben. „Sollte das nicht funktionieren, müssen die wieder weg“, sagt Willmes-Sternberg.