Verletzte wurde per Handy geortet

Die Kreispolizei hat zum ersten Mal den Nachrichtendienst Whatsapp zur Rettung einer verletzten Person genutzt.

Erkrath. Vorige Woche konnte die Nachrichten-App Whatsapp in Erkrath beweisen, dass sie außer Sprachnachrichten und Einhorn-Smiley noch eine weitere nützliche Funktion zu bieten hat. Am Donnerstag, 3. März, ging um 19.18 Uhr bei der Feuerwehrleitstelle des Kreises Mettmann der Notruf eines Mädchens ein, das sich bei einem Sturz auf der Straße eine Wunde zugezogen hatte und blutete.

Schnell machte das Telefonat klar, dass sie dringend einen Rettungswagen benötigte. Die junge Dame konnte der Leitstelle allerdings lediglich sagen, dass sie sich in Hochdahl aufhielt, wo genau, wusste sie nicht. Zwar wird bei einem Anruf unter 112 angezeigt, in welcher Funkzelle sich der Anrufer befindet. Allerdings reicht diese Information nicht aus, um genau zu bestimmen, wohin der Rettungswagen fahren muss, da die Funkzelle oft einen Radius von 500 Metern oder mehr umfasst. Schon häufiger hatte sich dies bei Notrufen als Problem herausgestellt.

Darauf hatte die Kreisleitstelle Mettmann im Februar reagiert und sich ein Smartphone eigens für den Zweck angeschafft, dass Notrufende ihren Standort übermitteln können. „Diese Funktion ist erst seit zwei Wochen in Betrieb und schon konnten wir den ersten Erfolg damit verbuchen“, erklärt Kreisbandmeister Torsten Schams stolz. Denn mithilfe des Smartphones konnten die Leitstellendisponenten dem Mädchen bei Whatsapp eine Nachricht schicken, auf die sie antwortete, indem sie ihren genauen Standort sendete. Doch wo findet man im Notfall diese Standort-senden-Funktion?

Auf dem Android-Smartphone finden sich oben in der Leiste neben dem Namen des Kontakts drei kleine Symbole, unter ihnen auch eine Büroklammer. Klickt man auf diese, tun sich sechs Möglichkeiten auf, unter denen unten in der Mitte auch „Standort“ zu finden ist. Nur wenig anders verhält es sich beim iPhone: Hier klickt man auf den „Medien senden“-Knopf neben dem Feld, in das normalerweise die Nachricht eingetippt wird. Nun kann die Option „Ort senden“ ausgewählt werden. Sowohl beim Android als auch beim iPhone wird im Anschluss per GPS der Standort ermittelt, wobei Whatsapp darauf aufmerksam macht, dass dieser auf 20 bis 25 Meter genau ist.

Um seinen Standort zu präzisieren, stehen hier prägnante Orte in der Nähe zur Auswahl, meistens Sehenswürdigkeiten, Läden oder Restaurants. Wählt man einen davon oder die Schaltfläche „Aktuellen Standort senden“ aus, wird der eigene Standort automatisch an den Kontakt übermittelt. Das Gegenüber hat dann die Möglichkeit, sich diesen mit verschiedenen Apps anzuschauen und sich so eine Route dorthin zurechtzulegen. Eine einfache Möglichkeit, um auch bei Verabredungen langes Suchen nach dem ausgemachten Ort zu umgehen. Im Falle des Mädchens in Erkrath konnte der Standort in Whatsapp alles zum Guten wenden. Sie wurde ins Krankenhaus Hilden gefahren, wo ihre Verletzungen versorgt werden konnten. „Auch in Zukunft werden wir mit dieser Funktion Notrufende schneller und sicherer auffinden können“, so Kreisbrandmeister Schams.