Viele Brücken sind marode

Gleich mehrere Bauwerke müssen in den nächsten Monaten saniert werden, beispielsweise an der Hackenberger Straße.

Erkrath. Pilze wuchern, Grünspan macht sich breit, Schrauben rosten, und die Holzplanken sind längst faul, löchrig und morsch. Viele Brücken auf Erkrather Stadtgebiet machen alles andere als einen vertrauenswürdigen Eindruck. „An den meisten ist ja auch noch nie etwas Großartiges passiert“, sagt Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. „Sie haben teils Jahrzehnte auf dem Buckel — da bleibt es nicht aus, dass ihr Zustand irgendwann zu Wünschen übrig lässt.“ Einige der alten Schätzchen sind allerdings in einem solch maroden Zustand, dass eine baldige Instandsetzung unausweichlich wird.

Zu den dringendsten Fällen, die noch in diesem Jahr in Angriff genommen werden sollen, gehören unter anderem Erkraths größtes und wertvollstes Brückenbauwerk, die Spannbetonbrücke an der Hackberger Straße, und die Fußgängerbrücke an der Düsselstraße. Letztere hatte bis vor kurzem zwar noch nicht ganz oben auf der Prioritätenliste der Stadt gestanden — „aber das sieht heute anders aus“, sagt Heinz-Peter Heffungs. Zumal die Brücke eine wichtige Schulwegeverbindung sei und täglich von Kindern und Lehrern genutzt werde.

„Eine vorzeitige Komplettsanierung sichert den Restwert der Brücke und erhöht die weitere Nutzungsdauer auf etwa 40 Jahre“, heißt es im städtischen Sanierungskonzept zum Bauwerk an der Hackberger Straße, das auf einer Länge von rund 80 Metern das Sedentaler Bachtal überspannt. „Bei der Brückenprüfung wurde festgestellt, dass an verschiedenen Stellen die Bewehrung freiliegt und dadurch keine ausreichende Betonüberdeckung gegeben ist.“ Da auch die Sanierungskosten mit fortdauernder Vernachlässigung des Bauwerks ansteigen, „hält die Verwaltung die Sanierung 2011 für erforderlich“ und geht von Kosten in Höhe von rund 190 000 Euro aus.

„Die Brücke ist viel befahren — unter anderem von Rheinbahn-Bussen und Müllfahrzeugen“, sagt Heffungs. Er schlägt daher vor, die Tragfähigkeit der Brücke zudem auf 40 Tonnen anzuheben. Bisher liegt diese Tragkraft bei 16 Tonnen. „Die Rheinbahn-Busse beispielsweise dürfen sie nur passieren, weil sie eine Sondergenehmigung haben“, so der Tiefbauamtsleiter. „Aber was passiert, wenn sich künftig zwei Busse oder ein Bus und ein Müllwagen begegnen?“

Im Sanierungskonzept ist die hölzerne Fußgängerbrücke über die Düssel zwar unter „noch ausreichender Bauwerkszustand“ aufgelistet und sollte erst 2012 in Angriff genommen werden. „Doch aktuelle Befunde lassen keinen Aufschub mehr zu“, so Heinz-Peter Heffungs. Sie muss ebenfalls schon 2011 grundüberholt werden. Über- und Unterbau sowie Geländer müssen dringend saniert, die Schrauben und Halterungen vor Korrosion geschützt werden. „Dafür muss der gesamte stark marode Oberbau inklusive Geländer entfernt und ausgetauscht werden.“ Geschätzte Kosten: 80 000 Euro.