Vorbereitung für „Soziale Stadt“
Die Verwaltung fertigt einen Bericht für die Sandheide an, um das Förderprojekt beim Land zu beantragen.
Bemühungen seitens der Politik und der Liga freier Träger der Jugend- und Sozialarbeit in der Stadt Erkrath, die Sandheide nach vorne zu bringen, hat es in der jüngsten Vergangenheit einige gegeben. Seit Mittwochabend ist Erkrath einen ersten Schritt auf dem Weg zur „Sozialen Stadt“ für die Sandheide voran gekommen.
Die Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Soziales verständigten sich in einem gemeinsamen Antrag darauf, dass die Verwaltung zunächst eine Kurz-Expertise anfertig. Die wird in einem ersten Abstimmungsgespräch mit der Bezirksregierung und dem Ministerium vor Ort besprochen. Danach entscheidet sich erst, ob das Gebiet förderwürdig ist.
Was sich sehr formal anhört, ist ein vorgeschriebenes Prozedere. Denn wer in den Genuss des Landesförderprogramms „Soziale Stadt“ kommen möchte, muss sich an die Spielregeln halten. Die besagen, dass nach dem Abstimmungsgespräch ein gebietsbezogenes integriertes Entwicklungskonzept erstellt werden muss, das durch den Rat der Stadt abgesegnet wird. Zu diesem Konzept gehört eine Bestandsanalyse des Gebiets: Welche Sozialstruktur gibt es in Sandheide, wie viele Wohnungen stehen leer, wo gibt es Missstände und durch welche Projekte sollen die behoben werden.
Natürlich muss auch die Frage beantwortet werden, was das alles kosten wird. Außerdem müssen weitere Akteure mit ins Boot geholt werden wie beispielsweise Wohnungsunternehmen vor Ort, Geschäftsleute und die Bürger. Das ausgearbeitete Konzept wird nach Verabschiedung durch den Rat der Bezirksregierung vorgelegt. Die Entscheidung zur Aufnahme ins Programm trifft schließlich das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr. Sagt das ja, könnten Fördergelder in Höhe mehrerer Millionen fließen.
Wie die Umsetzung in der Praxis funktioniert, erklärte Mittwochabend Kerstin Neumann von der Stadt Velbert, die dort seit über zehn Jahren in den Stadtteilen Birth und Losenburg das Förderprogramm „Soziale Stadt“ begleitet. In Velbert wurde ein Stadtteil mit hohem Anteil an Sozialleistungsempfängern, erhöhter Kriminalitätsrate und zum Teil verwahrlostem Wohnungsbestand aufgemöbelt. „Wir haben fünf bis acht Projekte pro Jahr angepackt“, erklärte Kerstin Neumann den Ausschussmitglieder. Dazu gehörte unter anderem der Umbau einer Kirche zu einem offenen Bürgerhaus.
Auch wenn die Stadt Erkrath auf dem Weg zur „Sozialen Stadt“ noch ganz am Anfang steht, ein Projekt haben anscheinend schon alle auf ihrer Liste stehen, nämlich den Neubau der Grundschule im Stadtteil. Wie Dirk Ruß von der Planungsgruppe Stadtbüro Dortmund, bestens mit der Förderprogramm vertraut, sagte, sei eine solche Maßnahme durchaus denkbar.