Wink mit dem Holzschild

Ein neuer Hinweispfeil weist auf den Lehrpfad der Johannesschule hin. Dieser wurde von den Schülern gestaltet und wird oft genutzt.

Erkrath. Die lachenden und herumturnenden Kinder der Klasse 3b brauchen das neue Schild eigentlich nicht; ihr Waldlehrpfad ist ihnen schon vertraut. Der kleine Pfeil aus Buchenholz unter der Autobahnbrücke, der nun neu aufgestellt wurde, richtet sich daher an Wanderer und Autofahrer: „Sie sollen sehen, was es für schöne und interessante Sachen gibt“, sagt Regina Bergermann, Leiterin der Johannesschule.

Fünf Lehrtafeln finden Spaziergänger dort seit einigen Jahren am Weg vorbei an Hochkreuz und Eikener Busch. „Die Idee hatte eine Lehramtsanwärterin 2002“, sagt Bergermann.

Kinder der Schule schrieben Texte, malten Bilder und montierten sogar Fotos am Computer zusammen. So informiert ein Buntstiftbild über die Kronenschicht im Wald, zeigt Beerenpflanzen und einen Fuchs, der durch das Gestrüpp streift. Erstellt wurden die Tafeln für ein europäisches Comenius-Projekt der Schule: Die Heimat und ihre Besonderheiten sollten Schülern ausländischer Partnerschulen erklärt werden.

„Jedes Kind der Johannesschule geht im Lauf seiner Schulzeit mindestens einmal über den Lehrpfad“, sagt Bergermann. Persönlich schätze sie am Weg die Aussicht ins Düsseltal, sagt die Lehrerin, die die katholische Schule Anfang Februar übernommen hat.

Wer auf dem Höhenweg wandert, sollte um die Tafeln herumgehen: Die Rückseiten bieten eigene Informationen. Man kann das leicht übersehen, weil die Holzrahmen nahe am Gebüsch aufgestellt sind.

Wenn die 20 Neunjährigen der 3b um den neuen Hinweispfeil herumhüpfen, dann tun sie das auf offizielle Anordnung der Schule: „Wir wollen das mit handwerklichem Geschick gebaute Schild würdigen“, sagt Bergermann. Christoph Geyer und Willy Baumeister hatten beim Basteln geholfen, Landschaftsbauer Marten Wirtz stellte den Hinweispfeil auf. Das Geld steuerte die Jugendstiftung St. Johannes bei.

„Die Tafeln kann man in Kunst, Deutsch und Sachkunde einbinden“, sagt Bergermann. Und etwas zu ändern und auszubessern ist ständig. Die Begrüßungstafel wurde sogar einmal mutwillig zerstört und musste erneuert werden.

Die ersten Monate an ihrer neuen Schule haben Bergermann begeistert: „Die Kolleginnen sind sehr engagiert.“ Das betreffe nicht nur den Unterricht: Zur Fronleichnamsprozession seien sehr viele gekommen. Aus ihrem Wohnort Wuppertal kenne sie das anders. Auch ihr erstes Projekt hat Bergermann bereits auf den Weg gebracht: ein Konzept zum Schlichten von Konflikten, das vorsieht, Kinder zwischen ihren Klassenkameraden vermitteln zu lassen.