Fünfjähriges Bestehen des „Zwar“-Netzwerks in Erkrath Fröhliche Netzwerkfeier zum Geburtstag

Erkrath · Die Abkürzung „Zwar“steht für Zwischen Arbeit und Ruhestand. Das Konzept feiert jetzt in Hochdahl fünften Geburtstag.

Ute Waag (von links nach rechts), Edith Ohlendorf und Ingeborg Glauer feierten jetzt das fünfjährige Bestehen des „Zwar“-Netzwerks.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Einen Grund zum Feiern gab es jetzt im Awo-Treff im Bürgerhaus: Die Mitglieder der zahlreichen im „Zwar“-Netzwerk (Zwischen Arbeit und Ruhestand) Hochdahl organisierten Gruppen feierten das fünfjährige Bestehen. Gastgeberinnen waren die von Bürgermeister Christoph Schultz in seinem Grußwort als „Hebammen“ bezeichneten Silke Dietz, als Leiterin des Treffs gleichzeitig die Hausherrin, und Doris Treiber, Diakonin der Evangelischen Kirchengemeinde Hochdahl. Beide hatten die Initiative ergriffen und zusammen überlegt, welche – selbstorganisierten – Angebote es für den immer größer werdenden Teil der Hochdahler geben könnte, die bereits im oder auf dem Weg in den Ruhestand sind. „Wir haben recherchiert, von der „Zwar“-Organisation gelesen und sind zu einer Informationsveranstaltung nach Dortmund gefahren“, erzählte Doris Treiber, die damals gerade ihren Aufgabenbereich als Diakonin von den jungen zu den älteren Gemeindemitgliedern änderte. Zusammen mit Silke Dietz übernahm sie es, an die Anfänge der Hochdahler „Zwar“-Gründung zu erinnern. „Als das erste Treffen im Bürgerhaus anstand, haben wir uns gemeinsam mit Bürgermeister Schultz gefragt, wie viele der Einwohner ab 55 Jahren, die dank der Stadt eine Einladung erhalten hatten, tatsächlich kommen werden“, erzählte Silke Dietz. Die Schätzungen oder vielleicht auch Hoffnungen gingen in Richtung 50 oder 60 Interessierte. „Gekommen sind 250“, erinnerte sich Netzwerkerin Dietz noch immer mit ein wenig Ungläubigkeit in der Stimme. Aus diesem ersten Treffen haben sich zahlreiche weitere ergeben, immer noch so genannte der „Gesamtgruppe“, parallel dazu aber entwickelten sich selbstorganisierte Einzelgruppen in den Bereichen Sport mit Angeboten wie Boule, Walken, Wandern und Fahrradfahren, Kreatives, wozu Fotografie, Malen oder Nähen zählen, oder Spiele von Doppelkopf bis zu Gesellschaftsspielen.

Dazu kommen noch zahlreiche, die nicht unter die genannten Überschriften fallen. Wie beispielsweise die von Edith Ohlendorf gegründete, die inzwischen eine organisatorische Rolle übernommen hat „Ich hatte keine Einladung erhalten und erst aus der Presse erfahren, dass sich so ein Angebot gerade bildet in Hochdahl. Da wohnte ich schon mehr als 30 Jahre hier, war aber arbeitsmäßig selten zuhause. Da kam mir „Zwar“ gerade gelegen, um für den bevorstehenden Ruhestand nach Kontakten hier zu knüpfen“, beschreibt sie die eigene Erfahrung mit dem Netzwerk, das die Menschen zusammenführt, die aus dem zumeist stressigen Arbeitsalltag in den Ruhestand wechseln. Nachdem sie der Kulturgruppe beigetreten war, kam bald die Idee, eine eigene zu gründen.

Räume für die Treffen
der verschiedenen Gruppen

Seit vier Jahren existiert die nun noch aus Frauen bestehende Gruppe mit dem programmatischen Titel: „Älterwerden für Anfänger“. Edith Ohlendorf, die die Begrüßung der mehr als 48 angemeldeten „Zwar“-Netzwerker vorgenommen hatte, setzte schmunzelnd hinzu: „Inzwischen beschäftigen wir uns eher mit Themen und Fragen, wie wir unser Älterwerden gestalten möchten.“

An den festlich dekorierten Tischen, auf denen Teller, Gläser und Bestecke standen, die die Besucherinnen und Besucher jeweils von zuhause mitgebracht hatten, um dem Orga-Team weniger Arbeit beim Aufräumen zu machen, saß auch Renate Lettini. Auch sie ist seit Gründung des Hochdahler Netzwerker dabei und Gründerin des „Frühstückstreffs“ für die Anwohnenden rund um den Hochdahler Markt. Außerdem mischt sie aktiv beim „Spieletreff“, der sich im Johanniter-Haus, einem weiteren Ort, der Räume für die Treffen der verschiedenen Gruppen zur Verfügung stellt, mit, manchmal ganz wörtlich. Anne Kohnert ist ganz neu dabei. „Ich habe mich zunächst der Walking Gruppe angeschlossen“, berichtet sie und genoss am Festtag das leckere Essen vom Büffet, zu dem alle beigetragen haben. Ganz nach den Worten von Bürgermeister Schultz: „Ich beglückwünsche Sie, dass Sie in dieser Form ihre Freizeit selbstorganisiert in die Hand nehmen und mit Offenheit andere Menschen einbeziehen.“