Am Wiedenhof: Neue Pläne fürs Schulgelände
Politik einigt sich auf die Kriterien zur Ausschreibung des städtebaulichen Wettbewerbs für das Wiedenhof-Gelände.
Hilden. „Schöner wohnen in Hilden“ — auf dem Gelände der ehemaligen Albert-Schweitzer-Hauptschule am Wiedenhof und der benachbarten Fabriciushalle an der Lindenstraße könnte dieser Traum bald in Erfüllung gehen. Denn auf dem rund 32.500 Quadratmeter großen Areal im Hildener Süden steht ein Großprojekt in den Startlöchern.
Die Weichen dafür sind gestellt. Die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses haben einstimmig dafür votiert, einen städtebaulichen Wettbewerb zu starten. Motto: „Das schönste Modell gewinnt“. Mit der Betreuung des Wettbewerbs, der sich vorrangig an regionale Architekten richten soll, wird das Kölner Planungsbüro Stottrop beauftragt, das schon die Bürgerdiskussion zur Zukunft des Plangebiets im November moderierte. Die Kosten zur Vorbereitung des städtebaulichen Wettbewerbs in Höhe von 20.000 Euro werden im Haushalt freigegeben.
Weitestgehend abgesteckt sind die Rahmenbedingungen, die in die Modelle einfließen und den teilnehmenden Planern als Richtschnur dienen sollen. Über alle Fraktionsgrenzen hinweg herrscht dabei Einigkeit — lediglich in Detailfragen, was zum Beispiel den Niedrigenergiestandard „Energieeffizienzhaus 55“ angeht, herrscht noch Klärungsbedarf.
Fest steht indes, dass im Planungsgebiet zwischen Wiedenhof, Kunibertstraße und Am Lindengarten ein Wohngebiet für eine sozial gemischte Bewohnerschaft aus allen Generationen entstehen soll. Das heißt: Politik und Verwaltung wollen gleichermaßen junge Familien wie Singles und Senioren ansprechen. Dementsprechend herrscht bei allen Fraktionen ein Konsens darüber, dass „bei der Planung die zukünftigen Bedürfnisse der gesamten Stadtgesellschaft beachtet werden“, wie es in der Sitzungsvorlage der Verwaltung heißt. Dies spreche für die Integration von Familienhausbebauung (Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser) sowie preisgünstigem und gehobenem Geschosswohnungsbau für jeden Geldbeutel.
Unterm Strich werden am Wiedenhof 70 bis 100 Wohneinheiten entstehen — allesamt barrierefrei. Ob maximal zwei- oder sogar dreigeschossig — darüber muss noch entschieden werden. Während für die Bürgeraktion (BA) bei zwei Geschossen Schluss ist, könnte sich die SPD auch drei Vollgeschosse vorstellen. In jedem Fall, so brachte es BA-Ratsherr Ludger Reffgen stellvertretend auf den Punkt, „soll das Ganze gefühltes Wohnen im Grünen sein“. Daher plädierten sämtlichen Parteien dafür, sowohl die vorhandenen Grünflächen als auch den Altbaumbestand zu erhalten.
Über die Kosten für das Großprojekt und den Beginn der Realisierung können aktuell noch keine Angaben gemacht werden. Fest steht für die Politiker lediglich, dass sie sich „im Rahmen“ halten sollte, damit das Wohnen dort später auch tatsächlich erschwinglich wird.