Auf Präzision spezialisiert
Mit einer Bohrmaschine und einer Drehbank hat Klaus Fechner als 19-Jähriger seine Firma gegründet.
Hilden. Es riecht nach Metall, ein leichtes Rauschen liegt in der Hallenluft. Nur wenig lauter ist ein scharfer, hoher Ton zu hören. „Das Pfeifen haben wir nicht so gern. Das ist ein Zeichen, dass etwas vibriert“, sagt Klaus Fechner.
Mit Werkzeugmaschinen von den Ausmaßen eines Kleinwagens stellt er in seinem Unternehmen hochpräzise Metallteile ab zwei Millimetern her. Auf den tausendstel Millimeter genau zu bohren oder zu fräsen reiche für den Zerspanungsbetrieb an der Forststraße nicht aus: „Es kommt sogar darauf an, wie sich ein Teil anfühlt, wenn man es in die Hand nimmt“, sagt Fechner.
Es sind kleinste Serien, manchmal nur 20 Stück, die Fechners Mechaniker fertigen. Ein auf Massenfertigung konzipiertes Unternehmen könnte solche Mengen nicht wirtschaftlich herstellen. Wenn das richtige Material in dem Kleiderschrank großen Lager ist, kann eine eilige Bestellung in 24 Stunden fertig sein.
Zum Beispiel eine winzige Führungsbuchse für ein medizinisches Gerät oder eine mondsichelförmige Fixierscheibe mit Bohrungen für Schrauben. Fechner sagt aus Rücksicht auf seine Kunden nicht, wofür die Teile sind, aber darüber Bescheid zu wissen, ist für ihn selbstverständlich: „Nur wenn ich verstehe, was der Kunde vorhat, kann ich ihm helfen, die Aufgabe zu lösen.“
Fechner gründete seinen Betrieb 1979, als er 19 Jahre alt war — mit einer abgeschlossenen Lehre, einer bis dahin privat genutzten Drehbank und einer Bohrmaschine. „Selbstständig machen würde ich mich immer wieder“, sagt der 52-Jährige. Aber nicht mehr so früh: Abendschule und Meisterprüfung brauchten zusätzliche Kraft, ein Studium der Betriebswirtschaft schloss der Firmeninhaber an.
Seine ersten Maschinen hält Fechner immer noch bereit für einfache Arbeiten und kleine Serien. Längst stehen aber computergesteuerte Drehmaschinen in der Halle. Komplette Pläne werden einprogrammiert, räumliche Ansichten von Bauteilen erscheinen auf Bildschirmen. „Früher hatte man die Teile in der Vorstellung. Ein guter Facharbeiter zeichnet sich immer noch durch räumliches Denken aus“, sagt Fechner.
Ein Ausbau des Betriebs sei nicht das Thema für ihn, sagt Fechner: „Aber die Qualität verbessern wir ständig.“