Bobbycar-Rennen: Riesenspaß auf Mini-Flitzern

Männer und Kinder waren mit Bobbycars beim Großen Preis von Haan am Start.

Haan. Konzentriert sitzt Marcus Lenge (38) auf der Laderampe des Lastwagens, neben ihm sein Kontrahent dieses K.O.-Rennens im Kampf um den Sieg. Beide warten auf den Startschuss.

Dann endlich geht die Klappe runter und die mit Helm, Knie- und Ellenbogenschonern ausgerüsteten Männer jagen die knapp 550 Meter lange Strecke hinunter — mit ihren Bobbycars.

Bis zu 40 Stundenkilometern erreichen die aufgemotzten Flitzer auf ihrem Weg die Rheinische Straße hinunter, am Rand und auf der Strecke sind Heuballen postiert. Aus Gründen der Sicherheit einerseits, andererseits um nicht nur geradeaus fahren zu müssen. Eines ist allen acht erwachsenen Startern gemein — sie freuen sich wie Kinder.

„Ich bin jetzt zum zweiten Mal dabei und werde hier sicher noch öfter teilnehmen. Die Strecke runter zu jagen, macht richtig Spaß“, sagte Lenge. Zum dritten Mal firmierte „Der Große Preis von Haan“ nun schon unter dem Namen Bohle Cup, und da Lenge beruflich beim Hauptsponsor tätig ist, wurde das Gefährt im Vorfeld der Veranstaltung kräftig aufgerüstet.

Lenge: „Wir haben ein Keramik-Kugellager eingebaut, das Gewicht erhöht, eine Art Mini-Diffusor am Unterboden angebracht und die Sitzschale deutlich verbessert. Dafür haben wir teilweise sogar technische Zeichnungen am PC erstellt.“

Alles, um erfolgreich zu sein. „Natürlich gibt es auch sportlichen Ehrgeiz, wenn man schon dabei ist, will man auch gewinnen. Aber im Vordergrund steht natürlich der Spaß.“

Denn auch für Kinder gibt es Wettbewerbe aller Altersklassen, und die Erwachsenen feiern am Samstag nach dem Qualifying noch bis in die späten Abendstunden an Teddy Henschkes Futterkrippe.

Hermann Götz allerdings hat dafür keine Zeit. Der Rallye-Fahrer will ursprünglich zwar nur aus Spaß an der Freude teilnehmen, merkt beim samstäglichen Training aber doch, dass er noch etwas tun muss, um beim Wettbewerb nicht gänzlich unter zu gehen.

„Teddy hatte mich gefragt, ob ich nicht teilnehmen möchte und stellte mir ein Bobbycar zur Verfügung. Um etwas konkurrenzfähiger zu werden, muss ich noch etwas am Radlager basteln, um den Widerstand zu verringern und etwas schneller zu werden.“

Wichtiger als das Resultat sind ihm aber dann doch die freudigen Gesichter am Straßenrand. Götz: „Die finden das natürlich ganz lustig, einen gestanden Rallye-Fahrer wie mich auf diesem kleinen Ding zu sehen, möglichst noch hintendran. Ich hab’ aber auch meinen Spaß und kann mich köstlich amüsieren.“