Ausbildungsplatz dank Speed Dating

Die Industrie- und Handelskammer organisierte die Veranstaltung zum vierten Mal.

Foto: Stephan Köhlen

Hilden. Junge Menschen strömten zur Hildener Stadthalle, wo gestern Vormittag ein ganz besonderes Speed-Dating stattfand: Insgesamt 53 Unternehmen aus Hilden und Umgebung kamen zum vierten Hildener Azubi-Speed Dating und hatten rund vierhundert Ausbildungsplätze zu vergeben. Organisiert wird diese Kennenlernbörse von der Industrie- und Handelskammer (IHK). „Die Nachfrage bei den Unternehmen wird immer größer“, sagt Inge Kohnen von der IHK erfreut.

Waren im letzten Jahr noch 40 Firmen in Hilden vertreten, sind es beim vierten Speed Dating schon 53, die allesamt Auszubildende für IHK-Berufe suchen. „Im Dienstleistungsbereich, aber auch die klassischen Kaufleute und auch der eine oder andere Industrieberuf“, zählt Inge Kohnen auf. Ein Erfolgsbeispiel für das Gelingen des Azubi-Speed Datings ist die L’Osteria in Langenfeld. An ihrem Stand sitzt mit Markus Lennackers nicht nur einer der Ausbilder, sondern auch der Auszubildende Leon Salomon und mit Patrick Steinforth der Lehrling, der beim letzten Speed Dating in der Hildener Stadthalle seinen Ausbildungsplatz gefunden hat. Heute sitzt er auf der anderen Seite des Tischs und stellt seinen Ausbildungsbetrieb vor. „Ich habe mich schon immer für Gastronomie interessiert“, erzählt er. Trotzdem hat er erst eine Ausbildung im Einzelhandel gemacht, aber bald gemerkt, dass dieser Beruf nicht der richtige ist.

„Als ich von dem Azubi-Speed-Dating erfahren habe, dachte ich, da gehe ich einfach mal hin“, erinnert er sich: „Ich hatte ja nichts zu verlieren.“ Im Gegenteil, er hat einen Ausbildungsberuf gewonnen, der ihm Spaß macht. „Ich bin bis jetzt total begeistert“, schwärmt er. „Man hat viel Verantwortung, wird sofort ins Team einbezogen.“ Gemeinsam mit seinem Kollegen Leon hat er den Stand aufgebaut. „Das Speed Dating ist eine ganz wichtige Sache, man kann den Menschen kennenlernen“, meint Leon, was auch Patrick bestätigt: „Man sieht sofort den Menschen, nicht nur ein Stück Papier.“ So hätten alle größere Chancen. Und auf den Menschen kommt es gerade in der Gastronomie an, wie Markus Lennackers betont: „Wir brauchen jemanden, der uns begeistern kann, er muss ein Händchen für Menschen haben.“

Für Cigdem Klees war der Besuch der Veranstaltung ein Gewinn. „Ich suche eine Ausbildungsstelle im Bereich Kauffrau für Büromanagement“, verrät die Jugendliche. Die Idee des Speed-Datings findet sie gut. „Es ist viel lockerer als bei einem Vorstellungsgespräch“, sagt sie: „Man ist nicht so nervös, kann sich besser beschreiben und seine Vorstellungen vom Beruf schildern.“ Vielleicht ist das der Grund, weshalb sie schon zu einem „Recall“, zu einem Vorstellungsgespräch in die Firma, eingeladen wurde.