Bürgermeisteramt: Ralf Bommermann - Spitzenkandidat mit Außenseiterchance
Allianz für Hilden wählt Ralf Bommermann zum Bewerber für das Bürgermeisteramt.
Hilden. Der zweite Bewerber um das Bürgermeisteramt steht fest. Nachdem die SPD ihre Partei- und Fraktionsvorsitzende Birgit Alkenings ins Rennen geschickt hat, positioniert sich jetzt auch die neu gegründete Allianz für Hilden. Auf Vorschlag der Fraktion hat die Mitgliederversammlung der Wählergemeinschaft Professor Ralf Bommermann mit großer Mehrheit zu ihrem Spitzenkandidaten gewählt.
Der Allianz-Vorsitzende geht nicht chancenlos ins Rennen, ist er doch Vorsitzender der zweitgrößten Fraktion im Stadtrat. Für den frisch gekürten Kandidaten spricht auch, dass er Erfahrung im Bürgermeisterwahlkampf hat: 1999 trat er noch für die CDU als Spitzenkandidat an — und unterlag seinem SPD-Mitbewerber Günter Scheib.
Als erfahrener Politiker weiß Bommermann, dass mit Schlagworten wie „solide Haushaltspolitik“ niemand vergrätzt wird. Dieses Ziel hat er sich als wichtigsten Punkt seiner Politik vorgenommen. Eine leere Worthülse ist das nicht, denn schon zu seinen CDU-Zeiten und seit 2009 bei den Unabhängigen Hilden galt diesem Punkt sein besonderes Augenmerk.
Gegen Bommermann spricht, dass viele seiner Allianz-Mitstreiter ihren Sitz im Stadtrat der CDU verdanken, als deren Mitglied sie gewählt wurden. Hinzu kommen die FDP-Abtrünnigen der Freien Liberalen und die Unabhängigen, mit denen Bommermann bei der Kommunalwahl 2009 in den Stadtrat eingezogen ist.
Gegen Bommermann spricht zudem, dass seit Jahrzehnten die Hildener Bürgermeister ihre politische Heimat in der CDU oder SPD hatten. Das ist zwar kein ehernes Gesetz, aber eine Bürde für den Kandidaten der Allianz. Der muss sich nämlich voraussichtlich auch noch gegen die Konkurrenten von FDP, Grünen und Bürgeraktion behaupten. Diese Parteien und ihre Bürgermeisterkandidaten müssen sich die Stimmen teilen, die nicht auf CDU und SPD entfallen.
Die großen Volksparteien haben bei der Kommunalwahl 2009 in Hilden zusammen 60 Prozent der Stimmen geholt, ihre Kandidaten kamen sogar auf 70 Prozent. Auch das muss nicht für immer so bleiben. Schließlich wächst auch in Hilden die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Dennoch hat Bommermann höchstens eine Außenseiterchance. Für ihn wäre es schon ein Erfolg, sich zumindest für eine Stichwahl der beiden besten Kandidaten zu qualifizieren.