Hilden Eltern beklagen Raumnot an Busch-Schule
Hilden. · Eltern und Kinder wiesen im Rat auf ihre Situation an der Richrather Straße 134 hin.
In der Wilhelm-Busch-Schule werden aktuell 247 Schüler in elf Klassen unterrichtet. Die Grundschule hat zwei Standorte: Zur Verlach 42 und Richrather Straße 124. Alle Räume an der Richrather Straße seien stark belegt, berichtet Alexandra Staszweski von der Klassenpflegschaft: „Ein Pavillon muss ersetzt werden. Wir möchten, das jetzt eine Übergangslösung auf den Weg gebracht wird.“ Der Pavillon sei damals als „Notlösung“ gedacht gewesen, erinnert sich Maresa von Eynern, Elternvertreterin einer anderen Klasse. Die Busch-Schule sei eine Integrationsschule, sagte eine andere Mutter in der Einwohnerfragestunde des Stadtrates: „Dann müssen aber bitte auch die dafür notwendigen, zusätzlichen Räume bereit gestellt werden. Wie ist das geplant?“ Ihre Kinder seien ständig hungrig, berichtete eine andere Mutter: „In der Mensa muss im Schichtbetrieb gegessen werden. Das ist für meine Kinder entweder zu früh oder zu spät.“
Das sei leider auch an anderen Hildener Grundschule so, bedauerte Schuldezernent Sönke Eichner. Er könne gut verstehen, dass es den betroffenen Eltern nicht schnell genug gehe. Die Busch-Schule benötige am Standort Richrather Straße 134 eineinhalb zusätzliche Räume. Der alte Pavillon sei nicht mehr zu retten und soll deshalb abgerissen werden. Er wird durch einen „Modulbau“ ersetzt. „Das ist keine Dauer-, sondern eine Übergangslösung“, versprach Eichner. Dieser Modulbau werde aber frühestens im Sommer 2020 (also zum Schuljahr 2020/21 zur Verfügung stehen, erläuterte Beigeordneter Norbert Danscheidt den Eltern im Stadtrat.
Für den Modulbau braucht
man eine Genehmigung
Warum dauert das so lange? Wegen der Genehmigungsverfahren, erläutert der Schuldezernent: „Wir brauchen eine Baugenehmigung genau wie für ein Steingebäude.“ Dann muss der Pavillon abgerissen und der neue Modulbau aufgebaut werden. Die Schüler, die dort heute unterrichtet werden, brauchen dann Ausweichräume. „Wir haben genug Schulräume im Hildener Süden“, betont Schuldezernent Sönke Eichner: „Wir müssen sehen, dass wir sie optimiert und optimal nutzen können.“ Damit meint Eichner die Nachwirkungen des heftigen Streits um den Schulentwicklungsplan. Eineinhalb Jahre wurde immer politischer, immer erbitterter gestritten. Schulleitungen, Fachleute, Verwaltung, Politik und Eltern: Alle waren beteiligt. Wie viele Eingangsklassen darf die katholische Astrid-Lindgren-Schule 2019/20 bilden? Darum ging es im Kern. Drei Klassen, wie die Lindgren-Schule wollte, oder zwei wie von der Verwaltung vorgeschlagen und Mitte Juli 2018 vom Stadtrat mit Mehrheit entschieden. Dieser lange Streit hat auch für Stillstand an der Richrather Straße 134 gesorgt. Mit dem Schulentwicklungsplan sollen nämlich auch die vorhandenen Ressourcen (Gebäude und Finanzmittel) effektiver eingesetzt werden. Lindgren-Schule und Busch-Schule liegen sich an der Verlach 42 gegenüber, teilen sich einen Schulhof. „Wir haben für beide Schulen genug Schulraum“, betont Sönke Eichner: „Sie müssten nur Schulräume tauschen und sich austauschen. Wir sehen die Schulen in der Verpflichtung, sich zu verständigen.“