Hilden Alle Kinder werden wohl betreut

Hilden. · 650 Plätze für bis zu 700 Grundschüler – da diese Rechnung nicht aufgeht, organisieren einige Eltern die Betreuung ihrer Kinder in den Sommerferien anders. Während sonst sechs Wochen Betreuung möglich waren, sind es nun drei.

Die Schulkinder freuen sich auf die „echten“ Ferien.

Foto: dpa/Armin Weigel

Das Fragezeichen hinter der OGS-Ferienbetreuung wird immer kleiner, das Ausrufezeichen hinter den städtischen Bemühungen, allen Kindern einen Platz anzubieten, dagegen immer größer. Die Sommerferien beginnen am Montag, und von den 1700 Grundschülern in OGS, VGS und VGS+ werden rund 650 das Betreuungsangebot der Stadt nutzen. Mehr dürfen es allerdings nicht werden, denn dann reicht der Platz nicht aus. Durch die Corona-Krise kommt es aber noch zu weiteren Einschränkungen. Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengestellt.

Werden alle Kinder einen Platz in der Ferienbetreuung erhalten?

Das ist noch nicht klar. „In den Vorjahren nutzten rund 600 bis 700 Kinder das OGS-Betreuungsangebot in den Sommerferien“, erklärt Schuldezernent Sönke Eichner. Durch die Coronabetreuungsverordnung sowie die räumlichen Gegebenheiten an den Schulen stünden in den Sommerferien rund 650 Plätze zur Verfügung. Wenn nun zu viele Kinder angemeldet werden, geht die Rechnung nicht auf. „Die Stadt Hilden setzt alles daran, denjenigen, die während der Sommerferien zwingend auf eine Betreuung angewiesen sind, zu helfen und hat für diese Fälle eine Hotline eingerichtet: 02103 72-556. Eine Garantie kann es dieses Jahr aber Corona-bedingt leider nicht geben“, erklärt Eichner weiter. Eventuell gebe es noch Plätze bei freien Trägern oder Sportvereinen oder Eltern können sich privat organisieren – in der Nachbarschaft, in der Familie oder mit anderen Eltern. Die Rückmeldungen aus den Schulen deuten laut Eichner allerdings darauf hin, dass einige Eltern die Betreuung selbst organisieren und damit ausreichend Plätze für alle anderen Kinder vorhanden sind.

Wie will die Stadt auswählen, wer betreut wird und wer nicht?

„Sollte die Anzahl der Anmeldungen die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plätze in einer Grundschule wider Erwarten übersteigen, wird die Stadt Hilden die Kritierien berücktsichtigen, die das Land NRW für die Vergabe von Notgruppenplätzen definiert hat“, so Eichner. Wenn nötig, finde ein weiterer Kriterienkatalog Anwendung. So könne eine objektive Entscheidungsfindung garantiert werden.

Was ändert sich
sonst noch wegen Corona?

Die Stadt Hilden bietet in den Sommerferien nur eine dreiwöchige Betreuung der Schüler der städtischen Grundschulen an. Jede Schule legt selbstständig fest, ob die Betreuung zu Beginn oder am Ende der Ferien stattfindet. „Eine Betreuung außerhalb dieser drei Wochen in einer anderen Grundschule ist wegen der Maßnahmen zum Infektionsschutz dieses Jahr nicht möglich“, erklärt der Schuldezernent. Wer also bereits zu Beginn der Corona-Krise all seinen Urlaub nehmen musste, um sein Kind zu betreuen, muss sich für drei Wochen in den Sommerferien eine Alternative zum städtischen Angebot suchen. Kinder, die außerhalb der Ferien nicht die OGS, VGS oder VGS+ besuchen, können nur auf einen Platz hoffen, wenn noch Betreuungsplätze zur Verfügung stehen.

Steht die Stadt rechtlich in der Pflicht, eine Betreuung zu stellen? 

„Grundsätzlich beinhaltet die Teilnahme an den städtischen Betreuungssystemen in den Grundschulen die Möglichkeit einer Sommerferienbetreuung. Allerdings hat die Stadt als Arbeitgeberin eine Fürsorgeverpflicht sowohl gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch für die Kinder, die ihr anvertrautet werden“ erklärt Sönke Eichner. Eltern müssten sich darauf verlassen können, dass die Stadt die Gesundheit der Kinder so gut wie möglich schützt.

Wie sieht das Angebot
in diesem Jahr aus?

Eichner: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinder- und Jugendförderung haben sich wieder ein buntes Ferienprogramm ausgedacht, das den aktuellen Gegebenheiten und Vorgaben angepasst ist“, sagt er.