Das Haaner THW ist eines der aktivsten

Das Technische Hilfswerk gewährte Besuchern einen Blick hinter die Kulissen.

Foto: Olaf Staschik

Haan. Auf dem Gelände des Haaner THW Ortsverbandes in Gruiten ging es am Samstag her, wie auf einer Formel-1-Rennstrecke: Die kleinsten Besucher hatten die kleinen Einsatzfahrzeuge — blaue Bobbycars und Bagger — schon früh entdeckt und sausten damit lachend über das asphaltierte Gelände oder buddelten fröhlich mit den Baggerschaufeln im Sandkasten herum. Ankommende Kinder schauten sich das Geschehen aufmerksam an, beobachteten voller Begeisterung die uniformierten Kinder der Jugendgruppe oder erkundeten die großen Einsatzfahrzeuge.

Der Ortsverband stellte so beeindruckend unter Beweis, wie er Nachwuchs nachhaltig für das THW begeistert. „Es macht einfach Spaß mit so vielen technischen Geräten zu tun zu haben und damit auch Menschenleben retten zu können“, beschrieb der 16-jährige Lucas seine Begeisterung für das Hilfswerk. Seit sechs Jahren ist er Mitglied im Ortsverband und kann es kaum abwarten, mit seinem 18. Lebensjahr zu den aktiven Kameraden zu wechseln. „Einsätze dürfen wir in der Jugendgruppe noch nicht absolvieren, aber dafür fahren wir regelmäßig auf Übungseinsätze, die uns schon mal einen Einblick geben, was später auf uns zukommen könnte.“ Am Tag der offenen Tür durfte seine Gruppe mehrere Einsätze simulieren. Aktuell zählt die Jugendabteilung 17 Mitglieder zwischen zehn und 17 Jahren, darunter auch ein Mädchen. Bei den aktiven Einsatzkräften sind es 23 Männern und drei Frauen, die regelmäßig ausrücken, etwa bei schweren Unfällen oder Naturkatastrophen.

„Im Gegensatz zur Feuerwehr sind wir nicht an unseren Standort gebunden, sondern rücken bundesweit aus, wenn wir angefordert werden“, erklärt Helmut Wenzel. Der 60-Jährige ist Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit und wechselte, aufgrund eines Umzugs, vor einem Jahr vom Solinger Ortsverband nach Haan. Beim THW ist er schon seit 27 Jahren aktiv.

Helmut Wenzel, THW

Doch einen so gut aufgestellten, organisierten und ausgebildeten Ortsverband habe er, als langjähriges Mitglied eher selten erlebt, berichtet Wenzel: „Hier sind alle scharf darauf mit anzupacken.“

Im Jahr 2015 etwa haben die über 30 aktiven Helfer im Stab und dem Technischen Zug mehr als 5000 Einsatzstunden geleistet.

Fortbildungen seien ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs der vergleichsweise kleinen Einheit, die 2015 über 1000 Einsatzstunden ableistete. „Unser Ortsbeauftragter Stephan Piel legt sehr viel Wert darauf, dass alle vernünftig ausgebildet sind.“ Besondere Qualifikationen wie für das Bedienen von Motorkettensägen oder das Tragen von Atemschutzgeräten gehören in dieser Einheit zum Standard.