Flüchtlinge ziehen in Asyl Herderstraße ein
Der Umzug findet voraussichtlich am 15. Mai statt.
Hilden. Voraussichtlich am Montag nach der Landtagswahl (15. Mai) ziehen die ersten Flüchtlinge in die neue Unterkunft Herderstraße 33-35 (früher Firma von der Linde) ein, teilt die Stadt mit. Vorab haben Bürger die Möglichkeit, die Notunterkunft zu besichtigen. Am Samstag vor der Landtagswahl (13. Mai) führen Mitarbeiter des Amtes für Soziales und Integration von 10 bis 14 Uhr in kleinen Gruppen durch die Notunterkunft. Jede Tour dauert etwa zehn Minuten. Die Anmeldung erfolgt direkt vor Ort.
„In der Herderstraße stehen jedem Flüchtling sechs bis sieben Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung“, erklärt die städtische Flüchtlingsbeauftragte Michaela Neisser: „Das ist in NRW Standard. Aber die wenigsten Menschen können sich wirklich vorstellen, was das heißt.“ Bei ähnlichen Veranstaltungen an den Container-Heimen Schalbruch und Breddert seien fast 700 Hildener gekommen. Deshalb wolle die Stadt auch diesmal die kurze Zeit zwischen der Fertigstellung der Unterkunft und dem Bezug nutzen, um den Anwohnern die Räume zu zeigen.
In dem nördlichen, dreigeschossigen Teil des Bürokomplexes entstehen Zimmer für maximal 200 Geflüchtete. „Um eine gute Betreuung zu gewährleisten, braucht es aber nicht nur Schlafplätze, sondern auch einen Ort der Begegnung und des Einlebens“, erklärt Sozialdezernent Sönke Eichner. Deshalb richtet die Stadt an der Herderstraße einen Servicepoint, eine Nebenstelle des Sozialamtes, ein. Dieser beinhaltet zum Beispiel auch Räume für Sprachkurse und Workshops.
„Sobald in den Unterkünften die ersten Menschen leben, haben Sicherheit und Persönlichkeitsschutz Priorität“, erläutert Michaela Neisser. Das ist bereits ab dem 15. Mai der Fall. Ab dann werden die 200 Plätze nach und nach belegt. Die Stadt hält dabei an ihrem Konzept fest und setzt auf Mischbelegung. „Das Verhältnis von Familien sowie jungen und alten Alleinreisenden ist derzeit in allen städtischen Unterkünften ausgeglichen“, berichtet die städtische Flüchtlingsbeauftragte. „Das soll auch in Zukunft so bleiben.“ Die Stadt Hilden hatte Grundstück und Gebäude für rund 1,6 Millionen Euro gekauft. Dazu gehören aber nicht nur der Verwaltungstrakt, sondern auch Lagerhallen. Die Kommune überlegt, diese zu vermieten. Sie geht derzeit davon aus, dass das Flüchtlingsheim bis zu zehn Jahre besteht. Danach soll die Immobilie wieder verwertet werden. cis