Der Hildener Handel ist nicht gerade in bester Stimmung
Der ziemlich durchwachsene Sommer sorgt für eine schwache Kundenfrequenz. Daran ändert auch der Schlussverkauf nichts.
Hilden. Der Sommerschlussverkauf geht in den Endspurt: Noch weisen die Lettern „Sale“ und große Prozentzeichen in den Schaufenstern auf satte Rabatte hin. Doch die Stimmung im Hildener Einzelhandel ist durchwachsen. „Dieses Jahr läuft es wirklich schwieriger“, sagt Christoph Schürg, Mitinhaber des gleichnamigen Haushaltswarengeschäfts an der Schulstraße: „Es sind nicht viele Kunden in der Stadt“, sagt der Kaufmann und spricht damit eine Beobachtung an, die auch andere seiner Berufskollegen leider schon gemacht haben.
„Die Frequenz ist allgemein zurückgegangen“, sagt auch Laura Buschmann vom Modehaus „Emily’s“, „es ist auffallend wenig los in der Stadt.“ Woran liegt’s? Marc Schmidtlein, Filialleiter von Intersport Borgmann, versucht sich an einer Erklärung: „Man merkt schon einen gewissen Frequenzrückgang.“ Er glaubt, dass dies am Wetter liegt: „Hilden hat eine hohe Zentralitätsquote, das heißt, es kommen viele Kunden von auswärts zu uns. Wenn es draußen in Strömen regnet, dann bleiben die Leute zu Hause.“
Schmidtlein sieht sich in seiner These bestätigt, sobald die Zahl von Passanten und Kunden bei gutem Wetter wieder wächst. Daher blickt er dem zweiten Halbjahr auch „absolut positiv“ entgegen: „Mittlerweile kommt erst im Januar oder Februar der erste Schnee.“ Bis dahin bleibt dem Einzelhandel vor allem im für ihm so wichtigen Weihnachtsgeschäft genügend Gelegenheit, in Sachen Umsatz noch aufzuholen.
„Sehr zufrieden“ gibt sich auch Andrea Mettlicki, Mitinhaberin des Spielwarengeschäftes „Spiel Plus“ am Warrington-Platz. „Von uns gibt’s einen dicken Smiley’“, sagt sie lachend. Kein Wunder, hängen die wichtigsten Verkaufsanlässe in ihrem Geschäftsbereich doch nicht mit dem Wetter zusammen, sondern mit Festen wie Geburt, Taufe, Geburtstag und — wie jetzt aktuell — der Einschulung.
„Von einem Sommerloch ist da nichts zu spüren“, sagt die Spielzeugexpertin. „Von uns aus kann es gerne so weitergehen.“ Und mit Weihnachten steht die wichtigste Saison in ihrem Geschäftsbereich erst noch bevor. So hängt der Geschäftserfolg im Einzelhandel aktuell offenbar stark mit dem Wetter zusammen.
Das zeigt auch die Statistik für das erste Halbjahr 2016 (Statistisches Bundesamt): Bis Ende Juni — damals zeichnete sich der verregnete Sommer noch nicht ab — erzielte der Handel um 2,7 Prozent mehr Umsatz als im gesamten Vorjahreszeitraum.
In einzelnen Bereichen ist das Wachstum jedoch kaum nennenswert — so liegt es zum Beispiel bei Textilien bei gerade mal 0,4 Prozent.