Diese singenden Schüler schickt der Himmel
Die Gymnasiasten zeigen heute das Musical „Sie schickt de Himmel“ in der Aula Adlerstraße.
Haan. Theater mit einem Thema von Weltruf wird heute um 18 Uhr auf die Aula-Bretter des städtischen Gymnasiums Haan gebracht. „Sie schickt der Himmel“ heißt das Musical. Bei der Generalprobe gestern Vormittag vor den Augen von Schulkameraden des Gymnasiums sowie ausgesuchten Klassen von Real- und Hauptschule Haan überzeugten mehr als 50 Schüler-Schauspieler durch Spielfreude, Stimmsicherheit und begeisternde Rhythmik.
Emily Eshun ist die attraktive Hauptdarstellerin der Emily Van Certier. Die leichtsinnige Sängerin wird im Kloster versteckt, weil sie rein zufällig Zeugin eines Mordes wird. Ihr Temperament und ihre Unbefangenheit gehen der Mutter Oberin (Sarah Weidner) — genannt Mutti — derart auf die Nerven, dass sie himmlischen Beistand erfleht.
Den erhält sie, wenn auch anders als erhofft. Denn aus einem lausigen Nonnenchor wird mit Hilfe der umbenannten Schwester „Mary Clarence“ ein rhythmischer Gospelchor, der begeisterungsfähig singen kann, und dann auch keinen geringeren als den Papst und den sonstigen Klerus überzeugt.
Neben den Hauptdarstellerinnen Emily Eshun und Sarah Weidner beeindruckte Laura Rukavina als Schwester Mary Laura. Ein Jahr lang haben die musikalische Leiterin des Musicals am Haaner Gymnasium, Carola Gabelin, und die Regisseurin Nadine Handt dieses anspruchsvolle Stück geprobt. An einem Probenwochenende in der Jugendherberge in Kleve und später zu Hause in Haan wurde in den letzten Wochen fast täglich weiter an dem schulischen Großprojekt gefeilt.
Sicher waren die Sängerinnen und Sänger, professionell und erstaunlich selbstsicher ihr Auftritt. Der Gymnasium-Schulchor sang auf und neben der Bühne. Dirigentin Carola Gabelin hatte alle Sänger gleichermaßen im Griff. Ehemann Timo Gabelin, Lehrer für Mathematik und Musik, begleitete am Klavier. Die endlose Liste von Licht- und Tontechnikern, Masken- oder Bühnenbildnern machte die Generalprobe am Donnerstag zu einer Theateraufführung ohne sichtbare Pannen.
Souffleuse Lara Hollmann aus der Klasse 7c musste fast nicht eingreifen. Die liebevoll gestalteten Bühnenbilder überzeugten mit wenigen Mitteln. Allerdings war dem Beobachter nicht klar ersichtlich, warum die Nebelmaschine fast pausenlos arbeitete. Viel Begeisterung und Applaus gab es vom Schülerpublikum. Als eine der Nonnen Schwester Mary Clarence fragte, ob sie denn „richtig schwarz“ sei, antworteten die Zuschauer mit Gelächter. Die Zuschauer Serena, Martin und Janina aus der 7 d des Gymnasiums waren einstimmig „begeistert“ von dem Stück. Und Nadine aus der 9 c der Realschule würde gerne auch Theater spielen oder singen. Die Musik AG in ihrer Schule aber wurde aufgelöst, weil Lehrer fehlten, berichtet sie. Mohammed aus der 10 b der Hauptschule verfolgte das Stück mit Bewunderung. Die finanzielle Unterstützung von Sponsoren ist für die Fortführung derartiger Projekte lebensnotwendig, sagen die verantwortlichen Lehrer des Gymnasiums.