Diese Truppe macht gute Laune
Die „Itterbühne“ ist aus der städtischen Theaterlandschaft nicht wegzudenken. Pro Jahr präsentieren die Schauspieler Komödien.
Hilden. Noch ist es ein Geheimnis, mit welchem Stück die „Itterbühne“ ihre Zuschauer im kommenden Herbst zum vergnügten Schmunzeln und herzhaften Lachen animieren will. „Aber unser erstes Treffen hat schon stattgefunden“, verrät Regisseur Andreas Brieden. In Kürze werde das Ensemble das Programm für die Spielzeit festzurren. Wenn das passiert ist, kann die Arbeit im Proberaum über dem Stadtarchiv im Alten Helmholtz beginnen: „An jedem Dienstag kommen wir hier zusammen“, erklärt Brieden.
Andreas Brieden, Regisseur
Eine Steigerung erfährt das Pensum naturgemäß in der Endprobenphase: In der treffen sich Darsteller und Spielleiter auch an Wochenenden — und geben ihrer Inszenierung schließlich an den letzten drei Tagen vor der Premiere den letzten Schliff. Denn dann geht es auf die Bühne des Veranstaltungsortes im benachbarten Heinrich-Strangmeier-Saal.
Requisiten und Kulisse stammen stets aus eigenen Beständen. „Man fragt eben, hast du dies oder das?“ schildert Brieden den Ablauf und verweist auf das gute Händchen des Bühnenbaumeisters Hilmar Wilde: „Er lässt sich immer tolle Sachen einfallen, durch die man auch Umbauten sehr schnell und effizient gestalten kann.“ Wilde sei gewissermaßen der „Q“ der „Itterbühne“, sagt Brieden in Anlehnung an den legendären Tüftler aus den „James Bond“-Filmen. Dennoch könne das insgesamt zehnköpfige Ensemble helfende Hände beim Bühnenbau ebenso gut gebrauchen wie einen neuen, trockenen Lagerraum für das eigene Material. „Der Jetzige ist alles andere als optimal“, erklärt Brieden. Zur „Itterbühne“ war der gebürtige Hildener, der Lehrer ist, im Jahr 2007 gestoßen. „Damals habe ich auf eine Zeitungsannonce reagiert“, erinnert er sich. Seine erste Rolle war die des windigen Finanzjongleurs „Dr. Profitlich“.
Vor vier Jahren wiederum übernahm der heute 53-Jährige die Funktion des Regisseurs von Gisela Jung. Die hatte die „Itterbühne“ im Jahr 1997 ins Leben gerufen — zunächst als Neustart für eine Hildener Senioren-Theatergruppe. Doch rasch gesellten sich auch jüngere Darsteller zum Ensemble. „Spaß an der Freud“ sei bis heute der Ansporn der passionierten Schauspieler, die neben dem Beruf ihre, vor allem komödiantischen, Rollen einstudieren, sagt Brieden.
Unterstützung erhält das Ensemble auch von der Stadt, die sich um Werbung und Kartenverkauf über die Ticket-Zentrale in der Stadtbücherei kümmert. „Für uns ein minimaler Aufwand, für das Publikum ein großer Ertrag“, sagt Kulturamtsleiterin Monika Doerr, die den Einsatz des Ensembles lobt: „Es ist eine ganz spannende Sache, dass sich Menschen in ihrer Freizeit so intensiv mit dem Theater beschäftigen.“ Und das werde augenscheinlich auch honoriert: „Schließlich sind die Darbietungen sehr oft ausverkauft“ — auch im Heinrich-Strangmeier-Saal mit etwa 200 Plätzen: In früheren Jahren war die Theatergruppe regelmäßig im Ratssaal des Bürgerhauses aufgetreten. Angesichts der Enge des Raumes, so heißt es, musste manch ein Zuschauer die Füße einziehen, um keinen Darsteller zu Fall zu bringen.
Nähe zum Publikum ist der „Itterbühne“ laut Brieden aber auch in anderer Hinsicht stets wichtig: „Lokalkolorit kommt immer gut an, deswegen bauen wir gerne auch schon mal Gags mit Ortsbezug und aktuellem Hintergrund ein.“ Mit dem Lustspiel „Eiermeiers Kurschatten“ hatte einst alles begonnen — eine Neuauflage desselben Stückes gab es jüngst zum 20. Geburtstag des Ensembles. Wie auch immer die nächste Produktion der „Itterbühne“ heißen wird — es soll wieder viel zu lachen geben.