Dreck-Weg-Tag: Bürger im Einsatz gegen Müll

Fast 100 Hildener räumen beim Dreck-Weg-Tag die Stadt auf und stoßen dabei auf einige kuriose Funde. Rund vier Tonnen Müll sind es am Ende.

Hilden. „Das Highlight war eine Matratze“, sagte Christine Spang. Aber es seien auch jede Menge Fast-Food-Verpackungen und Flaschen in die blauen Säcke gewandert. Und von denen haben sie und ihre Mitstreiter beim „Dreck-Weg-Tag“ am Samstagvormittag rund um den Elbsee mehr als 40 voll gekriegt.

Der Parkplatz hier war einer der vier Treffpunkte für die fleißigen Müllsammler. „Wir sind jedes Mal dabei, denn die Stadt unterstützt uns, da wollen wir etwas zurückgeben“, sagte Johannes Brück, der mit seinen Kameraden vom Hildener Kanu-Club auf den Spazierwegen unterwegs ist. Es mache schließlich erheblich mehr Freude, in einer schönen Umgebung seinem Hobby nachzugehen, war sich die Truppe einig.

Auch Claudia Didszoleit vom Stadtmarketing, seit 2001 gemeinsam mit dem Bauhof Organisator des Aufräumtages, kannte sich aus: „Hier gehe ich mit meinem Hund spazieren und finde es ohne Müll weitaus schöner.“

Und Kurioses erlebte Didszoleit beim Müllsammeln auch: „Ich war entlang der Straße unterwegs, als mich ein Mitarbeiter des Bauhofes daran erinnerte, dass ich eigentlich eine Warnweste tragen müsste“, erzählte sie lachend. „Kaum hatte er es gesagt, da fand ich eine — noch in der Originalverpackung — am Straßenrand. Die habe ich dann gleich angezogen.“

Zwei große schwere Türen hatte die Gruppe gefunden, die sich mit Ralf Kraemer, dem Vorsitzenden des Stadtmarketings, auf dem Parkplatz Hildorado getroffen hatte und den Bereich Holterhöfchen, Ringwallanlage, Teiche und Schulen absammelte. „Die Türen waren schon überwuchert“, sagte Kraemer.

„Das war richtig Arbeit, die da raus zu kriegen. Mitnehmen konnten wir sie natürlich nicht.“ Eine Menge anderer merkwürdiger Funde hatte die Gruppe dann auch noch gemacht: Einen Personalausweis oder auch Autolenkräder. Er habe eine super gute Truppe um sich gehabt, bei der auch die Jugend stark vertreten gewesen sei, lobte Kraemer.

„Bremsscheiben, eine Tüte voller Schläuche — unglaublich, was die Leute so alles liegenlassen“, erzählte ein anderer Müllsammler, der sich nach getaner Arbeit erst einmal auf einen Becher Kaffee freute.

Fazit: Über 100 Bürger halfen in diesem Jahr beim Sammeln, nachdem sie mit Handschuhen, Greifzangen und Mülltüten ausgestattet worden waren.

Anschließend trafen sich die Müllsammler in den Räumen des Bauhofs bei Kaffee und Erbsensuppe. „Nach der Reinigung ist vor der Reinigung“, so realistisch sieht es Frank Berndt, Abfallberater am Bauhof. Schon kurz nach dem Mittagessen konnte er erste Ergebnisse präsentieren: „Drei bis vier Tonnen Müll sind heute zusammen gekommen. Ähnlich viel wie bei den vorhergegangenen Aktionen“, sagte Berndt.