Dreharbeiten in Haaner Restaurant Fernsehkoch Frank Rosin berät „Le Coq“

Haan · Ali Reza Niknejad und seine Frau Shima Tabrizi eröffneten vor gut einem Jahr das „Le Coq“ in Haan. Jetzt drehte ein Fernsehteam für „Rosins Restaurant“ in dem französischen Restaurant und gab Tipps zur Organisation.

 Einer der besten Köche der Region: So urteilte Frank Rosin über Ali Reza Niknejad vom „Le Coq“.

Einer der besten Köche der Region: So urteilte Frank Rosin über Ali Reza Niknejad vom „Le Coq“.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Frank Rosin, Sterne- und bekannter Fernseh-Koch, war voll des Lobes. „Was das Kochen angeht, kann ich Ihnen nichts mehr beibringen“, resümierte er nach knapp einer Woche Dreharbeiten im „Le Coq“ am Neuen Markt in Haan. „Im Gegenteil, am Liebsten würde ich Sie mitnehmen und mit Ihnen gemeinsam kochen“, zitiert Shima Tabrizi aus der Woche mit Frank Rosin. Ihr Mann Ali Reza Niknejad sei einer der besten Köche in der ganzen Region. Lediglich organisatorisch gab Rosin, der mit dem TV-Format „Rosins Restaurant“ als Gastronomie-Berater tätig ist, dem Koch und seiner Frau Tipps, denn in diesem Bereich haperte es.

Erst im Oktober 2022 hatten Ali Reza Niknejad (44) und seine Frau Shima Tabrizi (34) ihr Restaurant in den Räumen des ehemaligen Steakhauses am Neuen Markt in Haan eröffnet. Für die Fernsehsendung beworben hatte sich Shima Tabrizi vor rund einem Jahr vor allem allem aus einem Grund: „Ich möchte meinem Mann zeigen, dass er mehr kann. Mir war wichtig, dass ein absoluter Profi ihn sieht und ihm sagt, wie gut er ist.“ Für sie selber sei das schon lange klar gewesen, und jetzt wüssten es nicht nur die Restaurantgäste, sondern auch ein bekannter Sternekoch und bald auch die Fernsehzuschauer.

„Mein Mann wird seinen Weg machen.“ Vielleicht irgendwann einmal einen Stern erkochen? „Warum nicht“, sagen die beiden, denn davon träume wohl jeder Koch.

Die französische Küche hat es Ali Reza Niknejad besonders angetan. Eine Lehre hat er in seiner Heimat, dem Iran, als Goldschmied gemacht, war zudem fünf Jahre lang Soldat. Seit seiner Kindheit interessiert er sich aber für das Kochen, hat sich alles selbst beigebracht. „Ich habe immer zugeschaut, wie andere kochen, habe es selbst ausprobiert und abgeschmeckt.“ In der mexikanischen, der italienischen und der französischen Küche entwickelte er sich weiter, kochte unter anderem im „Ratatouille“ und im „Café de Bretagne“ in Düsseldorf.

„Die Gäste erkennen wieder, wenn er es ist, der kocht“, beschreibt seine Frau. „Seine Art, zu kochen, ist seine Unterschrift.“ Neben den Haaner Gästen kämen viele aus dem Umland, aus Düsseldorf, Hilden und Solingen, aber auch aus Remscheid und Krefeld. Die Gewürze bringen seine Mutter und seine Tante, die noch im Iran leben, oft direkt von dort mit. „Der Geschmack und das Aroma von Zimt, Safran oder auch Pistazien dort sind einfach intensiver.“

Kein Gast, der bisher das „Le Coq“ besucht hat, war nur einmal dort, berichtet das Ehepaar. „Wir servieren frische Produkte, sehr gute Gerichte und sehr feine Speisen“, so umschreibt sie den Stil des Restaurants. „Aber wir machen kein Fine Dining. Bei uns kann jeder ganz normal essen gehen.“

Ihr Mann arbeitet derzeit rund 18 Stunden täglich, sie selbst ist ab 16 Uhr bis in die Nacht hinein mit Service, Planung, Buchhaltung und Einkaufen beschäftigt. Auch, weil das Paar drei kleine Kinder hat, deren Betreuung ab nachmittag vor allem Shima Tabrizis Mutter übernimmt, seien die Änderungsvorschläge von Volker Rosin Gold wert. „Ab Januar öffnen wir erst ab 17 Uhr“, erklärt Shima Tabrizi. Mittags soll es im linken, bisher wenig genutzten Teil des Restaurants Essen „to go“ geben.

Auch das Thema Service ging Frank Rosin an. „Es ist sehr schwer, gutes Personal zu finden“, beschreibt das Ehepaar. Derzeit arbeiten acht Mitarbeiter mit ihnen. „Wir hatten mehr, aber wenn jemand nicht fleißig ist, ist der Ärger größer als der Gewinn.“ Außerdem empfahl Rosin, aus weniger Material mehr zu machen. Die Karte im „Le Coq“ ist äußerst umfangreich. „Unser Job ist sehr hart. Man hat nie frei. Aber wenn wir hier abends zusammen stehen, sehen wir, wie schön es ist.“