Verkehr in Hilden So läuft es an den Ladesäulen

Hilden · Vor einem halben Jahr sprach sich der Stadtentwicklungsausschuss für eine Parkscheibenregelung an Ladesäulen für Elektrofahrzeuge aus. Zeitlich begrenzt dürfen hier auch Benziner abgestellt werden. Zeitlich unbegrenzt ist das an einem ganz anderen Ort möglich: In der Tiefgarage unterm Rathaus.

 An den Ladestationen der Stadtwerke Hilden können zeitgleich zwei E-Autos parken.

An den Ladestationen der Stadtwerke Hilden können zeitgleich zwei E-Autos parken.

Foto: Elmar Koenig

Bessere Bedingungen für Elektroautos an den Ladesäulen in den Wohngebieten von Hilden wollte der Stadtentwicklungsausschuss auf den Weg bringen. Das war im Frühjahr angekündigt und einstimmig empfohlen worden. Demnach sollte der Aufenthalt an den Stationen mittels einer Parkscheibenregelung zeitlich begrenzt werden. Dies sollte, so die Einschätzung, die Chancen erhöhen, einen freien Platz an den Säulen zu erhalten. Der Zustand, so formulierte es damals einer der Sitzungsteilnehmer, mache die Mobilitätswende jedenfalls unattraktiv.

Der Hintergrund für die Empfehlung: An den Ladestationen wurden zwei Stellplätze eingerichtet, doch nur einer musste für den Ladevorgang freibleiben. Der zweite Platz konnte in der Regel bis zu einer Dauer von zwei Wochen – laut Gesetz müssen im öffentlichen Raum abgestellte Autos spätestens dann wieder bewegt werden – blockiert werden und zwar von Fahrzeugen aller Art und auch von Anhängern.

Doch wie fällt die Bilanz ein halbes Jahr später aus? Die Nutzung der Stellflächen wird im Rahmen von routinemäßigen Kontrollen durch das Ordnungsamt überwacht, teilte die Stadt auf Anfrage mit. Nähere Angaben zur Zahl der Falschparker an den Ladesäulen machte sie nicht. Die Begründung: „Eine gesonderte Statistik wird hierzu nicht geführt, da sie für die Verkehrsüberwachung nicht aussagekräftig ist und die Überwachung ohnehin regelmäßig bis täglich erfolgt. Dennoch hat das Ordnungsamt festgestellt, dass diese Stellflächen überwiegend regelkonform genutzt werden.“

Ein Kritikpunkt vieler Verkehrsteilnehmer war vor einem halben Jahr, dass eine App zwar den Standort von Ladesäulen anzeigt, jedoch nicht, ob diese besetzt sind. Stand heute kann man auf dem Portal Ladenetz (www.ladenetz.de) erkennen, wo sich sich die Standorte von Ladesäulen befinden. Zu finden ist dort zum Beispiel die Tiefgarage am Rathaus in Hilden mit vier Anschlüssen für Elektrofahrzeuge. Bei einer Stichprobe am Donnerstag gegen 14 Uhr wies das System drei Anschlüsse als frei aus (grün) und einen seit mehr als einer Stunde als belegt (blau). Rote Anschlüsse sind eine weitere Option für den Fall, dass eine Ladesäule defekt ist. Die Tiefgarage am Rathaus ist zudem ein Sonderfall, da die Einfahrt nicht rund um die Uhr möglich ist. Solche Standorte werden auf der Karte mit dem Symbol einer Uhr dargestellt. Übrigens: Laut Auskunft der Betreiberin werde Benzinern der Stellplatz an einer Ladestation nicht verwehrt.

Tatsächlich bietet der Überblick auf dem Portal Ladenetz auch in den Wohngebieten keine Gewähr, dass ein Platz tatsächlich frei ist, denn hier gilt immer noch, dass bei zwei Stellplätzen an Ladesäulen einer für Elektrofahrzeuge freigehalten werden muss, der andere jedoch nicht. Die Stadt begründet das so: „Auf diesem Parkplatz können auch Fahrzeuge abgestellt werden, die keinen Elektro-Antrieb haben, um durch den Entzug des Parkplatzes für die noch überwiegende Allgemeinheit den Parkdruck in den Wohngebieten nicht noch weiter zu verschärfen.“ Die Nutzung der Flächen ist zeitlich beschränkt.

Ob sich an der derzeitigen Regelung etwas ändern werde, hänge von der Entwicklung der Zulassungszahlen ab, so die Stadt weiter. „Sollten sich in Zukunft die Rahmenbedingungen ändern, kann ohne großen Aufwand die Nutzung des zweiten Stellplatzes an den Ladesäulen der allgemeinen Nutzung entzogen und auch für die Ladevorgänge reserviert werden.“