Fabry-Museum: Neues Gesicht fürs Museum
Angestrebt wird eine städtebauliche Lösung mit Hof und Garten.
Hilden. Auch wenn die Zukunft des Wilhelm-Fabry-Museums vom Haushaltsgutachten zur Diskussion gestellt wird: ein Bebauungsplan soll festlegen, wie die Zukunft mit einem Neubau aussehen könnte. „Die Option zur Erweiterung sollte aufrecht erhalten werden“, sagt Kulturdezernent Reinhard Gatzke auf WZ-Anfrage.
Die notwendige Voraussetzung dafür werde mit dem Bebauungsplan geschaffen. Im Entwurf geht um eine städtebauliche Lösung für das Dreieck zwischen Eller-, Benrather- und Poststraße.
Kernpunkt im Entwurf ist ein Museumsneubau mit markantem Entree direkt an der Ellerstraße. Bis jetzt ist das Museum im Hinterhof des Grundstücks Benrather Straße 32 von der Straße aus kaum zu sehen. Der 60 Jahre alte Bau der früheren Löwen-Apotheke an der Benrather Straße und der ehemalige Griechische Club würden abgerissen. Im Innenbereich könnte ein überdachter Gang zur alten Kornbrennerei führen. „Die jetzige Heimat des Museums, das ehemalige Getränkelager der Kornbrennerei, würde abgerissen“, sagt Planungsamtsleiter Peter Stuhlträger. Stattdessen könnten dort ein Museumshof und ein Museumsgarten entstehen.
Andere Nutzungen seien schwer zu realisieren, führt das Planungsamt in seinem Entwurf aus. So wäre Wohnbebauung an der Ecke Benrather- und Ellerstraße ungünstig wegen des Lärms. Gewerbe könnte kaum angesiedelt werden, weil es an Parkflächen fehle.
Auf Anregung eines möglichen Investors hatte der Stadtentwicklungsausschuss das Plangebiet kürzlich erweitert. Neu aufgenommen sind rund 500 Quadratmeter im Bereich des Grundstücks Poststraße 4. „Dort war eine Abstandsfläche vorgesehen. Die Änderung ermöglicht eine geschlossene Bebauung“, sagt Stuhlträger. Das mache ein Wohnhaus an dieser Stelle wirtschaftlicher, was wiederum einen besseren Lärmschutz für den Innenbereich bedeute.
Wer die neuen Bauten realisieren könnte, bleibt offen. Bisher wurden Flächen der Grundstücke in einem sogenannten Umlegungsverfahren so getauscht, dass die Planung erleichtert wird.
Das Gutachten des Sachverständigen Reinhold Lock hatte für das Museum eine Umorganisation als einen von 43 Punkten zur Sanierung des Haushalts angeregt. Die städtische Einrichtung solle an einen privaten Träger übergeben werden, von einem Neubau sollte die Stadt absehen. Wird der Bebauungsplan rechtskräftig, könnte das Baurecht auch von einem privaten Investor genutzt werden, so Stuhlträger.
Weiter nicht geplant ist laut Gatzke ein städtischer Architektenwettbewerb. Er wurde im Entwurf des Bebauungsplans für die „Zeit nach dem Fabry-Jahr 2010“ angeregt. Die Verwaltung werde aber in den Haushaltsberatungen für 2012 keine Mittel dafür beantragen, stellt Gatzke klar.