Fuhrpark der Feuerwehr wird modernisiert
Ein in die Jahre gekommener Krankenwagen, ein Mannschaftstransporter und der Gerätewagen Gefahrgut müssen bei den Haaner Rettungskräften ersetzt werden.
Haan. Für insgesamt mehr als eine halbe Million Euro will die Feuerwehr drei neue Fahrzeuge anschaffen. Entsprechende Anträge gehen jetzt durch die Ausschüsse. Im Ausschuss für Bau, Vergabe, Feuerschutz und Ordnungsangelegenheiten signalisierte die CDU-Fraktion Beratungsbedarf. Der Ausschussvorsitzende, Tobias Kaimer (CDU), sagte: „Dabei ging es überwiegend um die Kurzfristigkeit der Anträge und eine Nachfrage zu einem Fahrzeug, einem Mannschaftstransporter.“ Sämtliche Punkte seien aber mittlerweile geklärt. Gestern setzte der Haupt- und Finanzausschuss einstimmig seinen Stempel auf die Beschaffungsanträge. Letztlich entscheidet der Stadtrat.
Für alle Notfälle stehen in der Halle der Haaner Feuerwehr 20 Fahrzeuge plus vier Krankenwagen bereit. Aus diesem Fuhrpark sollen nun ein Krankenwagen, ein Mannschaftstransportwagen und der „Gerätewagen Gefahrgut“ ersetzt werden. Brandamtmann Wolfgang Flüchter (61) ist für die Fahrzeuge verantwortlich. „Ganz generell tauschen wir Fahrzeuge dann aus, wenn sie ihr Lebenshöchstalter erreicht haben und weitere Reparaturen nicht mehr wirtschaftlich wären.“ Dazu berät sich die Feuerwehr mit dem Fuhrparkleiter des Städtischen Bauhofs. Bei dem zur Disposition stehenden Krankenwagen ist die Situation klar: Er ist laut Flüchter zehn Jahre alt und hat knapp eine Viertelmillion Kilometer auf dem Tacho stehen. Rund 15 Fahrer bewegen das Auto, oftmals unter Einsatzbedingungen, aber auch für Krankentransporte. Eigentlich war der Ersatz bereits für 2015 vorgesehen. Doch dann kam der Abgasskandal bei Volkswagen dazwischen, und das Verfahren stoppte. Es musste geklärt werden, ob der ins Zwielicht geratene Wolfsburger Konzern an Ausschreibungen der öffentlichen Hand beteiligt werden durfte. Er darf.
Da die Unfallversicherung für Feuerwehr-Fahrzeuge ein Automatikgetriebe empfiehlt, damit beide Hände des Fahrers am Lenkrad bleiben und Krankentransporter anderer Marken meist nicht mit einem normalen Autoführerschein bewegt werden dürfen, läuft alles auf einen VW Bulli mit Kastenaufbau hinaus. Für die Geräteausstattung gibt es penible Kreisvorschriften. Wolfgang Flüchter legt Wert auf den Kofferaufbau: „Für Krankentransporte braucht man heute mehr Platz.“ Wo Patienten früher mit einer kleinen Sporttasche unterwegs waren, nehmen sie heute einen Koffer mit und unter Umständen ihren Rollator plus einen Rollstuhl. „Das braucht alles Platz. Und muss an Bord unfallsicher verstaut werden.“ Auch der zu ersetzende Mannschaftstransporter läuft seit zehn Jahren bei der Feuerwehr Haan und hat in dieser Zeit 150.000 Kilometer zurückgelegt. Er ist universell im Einsatz, oft mit Mitgliedern der Jugendfeuerwehr.
Eine echte Aufgabe für Techniker ist das dritte Fahrzeug — der Gerätewagen Gefahrgut. Er ist derzeit eines der ältesten Schätzchen im Fuhrpark. Baujahr 1991 — also 25 Jahre alt und mit 36.000 Kilometern Laufleistung; ein Mercedes Transporter 308. Von Wuppertal aus den Berg hoch nach Haan zu nehmen, ist mit dem Schnauferl ein echter Angang. Nun soll er durch einen Container ersetzt werden, der auf ein Trägerfahrzeug geladen werden kann. „Hier sind wir noch am Anfang der Überlegungen.“ Von der Feuerwehr Erkrath könnte ein Container übernommen und restauriert werden. Als Fahrzeug kommt unter Umständen ein Gebrauchter in Betracht. Flüchter: „Uns ist bewusst, dass wir Steuergelder ausgeben. Da wollen wir so sparsam wie möglich sein.“