Gesamtkonzept für eine belebte Innenstadt
Bei der Suche nach Verbesserungen sollen auch die Bürger beteiligt werden.
Haan. Das Problem ist erkannt. Wenn das Windhövel-Center tatsächlich irgendwann gebaut werden sollte, muss auch im Rest der Innenstadt etwas passieren, damit die Menschen nicht nur in die Stadt kommen, sondern auch bleiben, einkaufen, bummeln, Kaffee trinken, sich einfach gerne dort aufhalten. CDU und FDP haben deshalb mit ihrer Forderung nach einem Gesamtkonzept für eine attraktive Innenstadt eine neue Diskussion angestoßen.
Im Planungsausschuss am Dienstagabend waren sich die Fraktionen einig, dass etwas passieren muss. Entsprechend einstimmig beauftragten sie die Verwaltung, Wege für ein Gesamtkonzept zur Gestaltung der Innenstadt mit Beteiligung der Bürger aufzuzeigen.
„Wenn das Windhövel-Center gebaut wird, müssen wir uns den gesamten öffentlichen Raum anschauen“, sagte Technischer Dezernent Engin Alparslan: „Wir müssen überlegen, wie wir damit umgehen, auch mit der Kirmes. Ansonsten bleibt es dort so leer und tot, wie es momentan ist. Die Leute sollen sich doch wohlfühlen.“ Er kündigte an, dass die Verwaltung für das Einkaufszentrum statt eines Bebauungsplans jetzt die Rahmenbedingungen für einen sogenannten vorhabenbezogenen Bebauungsplan auf den Weg bringen will.
„Damit könnten wir ganz konkrete Festsetzungen vornehmen. Zum Beispiel, wie viel Quadratmeter in dem Zentrum für das Segment Lebensmittel bereitgestellt werden sollen“, sagte Alparslan. Auch der immer noch am Bau des Windhövel-Centers interessierte Investor, die Immobilien-Treuhand GmbH (ITG) mit Sitz in Düsseldorf, betrachte dies als eine mögliche bessere Variante für die Verwirklichung des Projekts.
Aktuell frage die ITG den Markt ab, um zu erfahren, welche Einzelhändler und Filialisten noch Interesse daran haben, in Haan ein Geschäft zu eröffnen. Mieter, die sich ursprünglich im Windhövel-Center ansiedeln wollten, seien nun in den Nachbarkommunen (besonders Hilden) ansässig. Das habe die Marktsituation geändert und dazu geführt, dass sich der Investor auch ein deutlich kleineres Einkaufszentrum vorstellen könne als bisher. Im Gespräch war immer eine Verkaufsfläche von 9650 Quadratmeter. So viel müssen es jetzt laut Verwaltung nicht mehr sein.
Grundlage und Voraussetzung für den Bau des Windhövel-Centers und die Beurteilung der übrigen Innenstadt soll der Beschluss des Einzelhandelskonzeptes sein. Dessen mehr als 120 Seiten wurden zwar auch diskutiert, weil einzelne Fraktionen aber Beratungsbedarf anmeldeten, wurde kein Beschluss gefasst und die Entscheidung vertagt.