Gymnasium-Neubau wird teurer

Der Bau der Schule erfordert mehr Geld als bisher gedacht, die Steuersätze bleiben unverändert, die neue Kita schafft neueStellen — das sind Eckpunkte des Haushaltsplanes 2017.

Foto: Staschik

Haan. Der Neubau des Gymnasiums prägt den Haaner Haushalt für die nächsten Jahre. Bisher rechnete Kämmerin Dagmar Formella mit 25,7 Millionen Euro Baukosten und 1,5 Millionen Einrichtungskosten. Diese Summen reichen nicht, deutete sie gestern bei der Einbringung des Haushaltsplanes 2017 nur an. Konkrete Summen nannte sie vor dem später nichtöffentlich anstehenden Beschluss zur Auftragsvergabe nicht.

Das Zahlenwerk, das nach Beratungen in Fachgremien am 21. Februar verabschiedet wird, sieht keine Steuererhöhungen vor. Und trotz der höheren Schulbaukosten oder steigender Personalkosten hält Kämmerin Dagmar Formella das Ziel Haushaltsausgleich in 2020 fest im Blick. Um 438 000 Euro sollen in drei Jahren die Erträge die Aufwendungen übersteigen.

Um dieses Ziel zu erreichen gab Formella die Devise aus: „Sparen war und wird weiterhin eine dauerhafte Aufgabenstellung bei der Haushaltssteuerung der Stadt Haan sein.“ Gleichwohl setzt sich der Eigenkapital-Abbau fort; Ende 2020 werden fast 44 Prozent der Vermögenswerte des Jahres 2009 (Eröffnungsbilanz zu Beginn des kommunalen Finanzmanagements) verzehrt sein. Die Schulden durch investive Maßnahmen wachsen — nach der Grundschule Mittelhaan, der Feuer- und Rettungswache, der neuen Mensa im Schulzentrum, der Kita Bollenberg kommt mit dem Gymnasium ein weiteres Projekt hinzu, das in öffentlich-privater Partnerschaft finanziert wird. Dadurch wächst der Schuldenberg von 37,9 Millionen Euro in 2016 auf 78,8 Millionen Euro in 2019. Jeder der 30 000 Einwohner Haans ist damit statistisch mit 2569 Euro beteiligt.

Dagmar Formella, Kämmerin der Stadt Haan

Obwohl Haan im Haushaltssicherungskonzept steckt, muss die Stadt in den Solidaritätspakt einzahlen — von 2014 bis 2022 werden rund 12 Millionen abgeführt sein. Und auch die Kreisumlage ist eine Belastung. Haan ist eine von sechs Städten, die nach Absenken des Umlagesatzes trotzdem mehr Geld nach Mettmann überweisen muss — 18,09 Millionen Euro sind vorgesehen. Die Personalausgaben sind einer der größten Ausgabeposten im Etat.

Gut 17,6 Millionen Euro hat die Kämmerin eingeplant. Mit einigen Unsicherheiten. Denn vor den Tarifrunden sind Lohnzuwächse von zwei Prozent vorgesehen. Ob das reicht, bleibt abzuwarten. Der Stellenplan wächst um fast neun Stellen; vornehmlich (plus 5) durch die neue Kita Bollenberg, die die nur halb so große Kita Alleestraße im Frühjahr ablösen wird. Der neue Rettungsdienst-Bedarfsplan erfordert vier neue Stellen. Das Tiefbauamt sowie das Planungs- und Bauaufsichtsamt erhalten je eine Ingenieurstelle zusätzlich. Dagegen gibt es Einsparungen von 4,7 Stellen.

Die Gewerbesteuer blieben 2016 hinter den Erwartungen zurück. Zuwächse gibt es beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer, wobei die Stadt von der guten wirtschaftlichen Lage profitiert. Die nächsten Jahre erfordern Investitionen in mehr Kita-Plätze. Bisher ist aber nur der Neubau an der Bachstraße (Private Kindergruppe) finanziert. Am 21. Januar soll es dann eine Bürgertour zum Haushalt geben.